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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 09.04.2020:

"Lernen in Zeiten von Corona".

Die Initiative "Wir bleiben schlau! Die Allianz für MINT-Bildung zu Hause"
Das Bild zum Artikel
Bildrechte: „Allianz für MINT-Bildung zu Hause“

Seit Mitte März sind die Schulen wegen des Coronavirus in allen Bundesländern geschlossen. Lehrkräfte versorgen die Schülerinnen und Schüler übers Internet mit Aufgaben, damit sie auch in der unterrichtsfreien Zeit nicht unbeschult bleiben. Das Bildungsministerium (BMBF) hat gemeinsam mit vielen Partnern die „Allianz für MINT-Bildung zu Hause“ ins Leben gerufen, um die Schulen zu unterstützen und die Kinder und Jugendlichen mit qualitätsgesicherten Online-Angeboten zu versorgen, die ihren Schwerpunkt auf Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik legen.


Unser gesellschaftliches Leben befindet sich aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie zurzeit im Ausnahmezustand. Seit Mitte März 2020 sind Schulen und Lehreinrichtungen geschlossen, was Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte vor besondere Herausforderungen stellt. Denn über Wochen ausfallen kann der Unterricht ja trotzdem nicht. Dies scheint die Sternstunde der Digitalisierung an den Schulen zu sein. Viele Schulen haben quasi über Nacht Clouds und Lern-Apps „aus dem Boden gestampft“ und versorgen die Schülerschaft via Home Schooling mit Aufgaben in allen Fächern.

Die Initiative „Wir bleiben schlau!“
Auch das BMBF und die Länder unterstützen das Online-Lernen. Das Bundesbildungsministerium und die MINT-Arbeitsgruppe der Kultusministerkonferenz (KMK) haben die Initiative „Wir bleiben schlau! Die Allianz für MINT-Bildung zu Hause“ gegründet, der sich schon mehr als 50 engagierte MINT-Akteure - Organisationen, Stiftungen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen - angeschlossen und vielfältige qualitätsgesicherte Angebote zusammengestellt haben. Unter dem Slogan „Wir bleiben schlau!“ will die Allianz Schülerinnen und Schülern das Lernen von Zuhause erleichtern, sie motivieren und ihnen zeigen, wie viel Spaß es macht, auch in den eigenen vier Wänden zu lernen, zu knobeln und zu programmieren und sich dabei mit Freunden und Mitschülern zu vernetzen.

Was für Angebote gibt es?
Die Angebote sind ausgesprochen vielfältig und abwechslungsreich. Es gibt welche zum Ausprobieren und Experimentieren, Wettbewerbe und Challenges, Videos und Tutorials, Unterrichts-, Uni- und Berufsvorbereitungen, zum Informatik- und Programmierenlernen und jede Menge Tipps und Übersichten.

In der zehnteiligen Youtube-Serie von Open Roberta beispielsweise zeigt Mechatronik-Studentin Sophie Charlotte dem bekannten Mathe-Youtuber Daniel Jung das 1x1 der Informatik. Themen sind die Programmierung eines Spurassistenten mit Lego-Mindstorms-Robotern, Spiele programmieren mit Mikrocontrollern bis hin zu humanoiden Robotern und künstlicher Intelligenz.

Auf der Seite Calliope gibt es Programmieranleitungen dazu, wie man einen Schrittzähler baut, der angibt, ob wir uns am Tag genug bewegen. Oder ein „Elternwarner“, der Kinder vor überraschenden Besuchen im Zimmer warnt. Die Vodafone Stiftung gibt Tipps, wie man ein leuchtendes Osterei bastelt, eine blinkende Superheldenmaske oder einen strahlenden Origamifrosch. Wie genau das funktioniert und mit welchen einfachen Tools, wird in kurzen Anleitungen Schritt für Schritt erklärt.

Webinare und Lernplattformen
Mathematische Fähigkeiten wie das Erkennen von Mustern, kreatives Problemlösen und logisches Argumentieren bilden eine wichtige Grundlage unserer Zukunft in Arbeit und Gesellschaft. Die Webinar-Reihe: „Lesen, Staunen, Forschen“ der Stiftung Lesen, der Klaus Tschira Stiftung und der Forscherstation regt Eltern und Kita-Fachkräfte deshalb an, auch schon die Kleinsten für naturwissenschaftliche Themen und Geschichten zu begeistern. Sie erhalten spannende Aktionstipps zu den Themen Mathematik, Akustik, Farben und Licht. So können der Forscherdrang und die sprachliche Entwicklung von Kindern gemeinsam gefördert werden.

Daneben unterstützen bewährte Lernplattformen wie Serlo, die freie Lernplattform für Mathematik, die über 10.000 Erklärungen, Videos, Übungsaufgaben und Abschlussprüfungen mit Musterlösungen für Mathematik bietet, oder die qualitätsgeprüften Unterrichtsmaterialien der Siemens Stiftung das Lehren und Selbstlernen zu Hause. Sie dürfen verändert, ergänzt und mit anderen geteilt werden. Die MINT-Medien für alle Schularten und Klassenstufen in Form von Arbeitsblättern, Experimenten, Videos, Audios, interaktiven Übungen und Lehrerhandreichungen sind fachspezifisch oder fächerübergreifend einsetzbar.

Viele Angebote finden Lehrende, Eltern und vor allem Kinder und Jugendliche auch in einem interaktiven MINT-Wimmelbild. In diesem kann man in verschiedenen Räumen - im Lehrerzimmer, in der Schulklasse, im Labor oder im Rechenzentrum - spannende Angebote und Linktipps entdecken, die sich hinter Symbolen verstecken und die Begeisterung für MINT nachhaltig fördern sollen.

Aktionen für die Osterferien
Darüber hinaus wollen viele Angebote auch gegen Langeweile in den von den Ausgangsbeschränkungen betroffenen Osterferien helfen. Dazu gehören beispielsweise die #MINTatHome-Challenge der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI), die zusammen mit dem BMBF seit dem 3. April Kindern und Jugendlichen aller Altersklassen spannende Knobelaufgaben aus der MINT-Welt online über soziale Netzwerke bereitstellt, der MINT-Kreativ-Malwettbewerb von #MINTMagie, einer Seite, die alle wichtigen Informationen der Allianz für Kinder und Jugendliche aufbereitet sammelt, sowie die Mathe-Challenge „Mathe im April“ der Deutschen Mathematiker-Vereinigung. Diese bietet Nachwuchsmathematikerinnen und Nachwuchsmathematikern aktuell eine Ergänzung zum erfolgreichen Format „Mathe im Advent“. Vom 6. bis 24. April 2020 finden Kinder und Jugendliche hier an jedem Werktag eine Aufgabengeschichte zum Spielen, Experimentieren und Entdecken. Mit den Mathe-Wichteln, die sie bereits aus „Mathe im Advent“ kennen, erfahren sie spannende Anwendungen der Mathematik im Alltag, entdecken, wie Mathe helfen kann, Probleme zu lösen, und welche Muster und Strukturen dahinter stecken. Alles in allem spannende Angebote, die das Interesse an und die Begeisterung für MINT auch dann nachhaltig fördern werden, wenn die Schulen wieder geöffnet sind.

 

Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 09.04.2020
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