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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 12.06.2025:

„Die Potenziale digital gestützten Lernens nutzen und die Kultur des selbstgesteuerten und individualisierten Lernens bewahren.“

Die „Werkstatt offenes digitales Lernbüro“ erstellt Materialien für ein digital gestütztes Lernen in offenen Lernsettings
Das Bild zum Artikel
Bildrechte: Werkstatt offenes digitales Lernbüro, learninglab

Im Rahmen des learninglab-Projekts „Werkstatt offenes digitales Lernbüro“ werden offene Materialien für ein selbstgesteuertes, digital unterstütztes Lernen in offenen Lernsettings erstellt. Interessierte Lehrkräfte können im Herbst 2025 an einer Fortbildungswerkstatt teilnehmen, in der sie das Lernbüro kennenlernen und es an die Bedürfnisse der eigenen Schule anpassen. Begleitet wird der Prozess durch die Umfrage „Wie nutzen und recherchieren Lehrkräfte Bildungsmaterialien für Unterricht und Schule?“.


Unterricht und Lernen werden heute zunehmend von der Digitalisierung geprägt. Das wirft Fragen auf: Wie können Schulen die Potenziale digital gestützten Lernens nutzen und zugleich die bewährte Kultur des selbstgesteuerten und individualisierten Lernens erhalten? Und wie können Lehrkräfte geeignete Materialien und Aufgaben für diese moderne Lernlandschaft entwickeln? Das im April 2024 gestartete Projekt des learninglab „Werkstatt offenes digitales Lernbüro“ hilft Lehrkräften dabei, den digitalen Wandel gut zu gestalten und durch die Entwicklung von Open Educational Ressources (OER, auf Deutsch: freie Bildungsmaterialien) offene pädagogische Arbeitsweisen im Sinne einer digital gestützten Lernkultur an ihren Schulen einzuführen.

Das Projekt „Werkstatt offenes digitales Lernbüro“
Das Projekt „Werkstatt offenes digitales Lernbüro“ bringt Schulen aus dem Schulverbund „Blick über den Zaun“ (BüZ) und Schulen aus dem Schulversuch „Hybride Form des Lehrens und Lernens“ der Berliner Senatsverwaltung für Jugend, Bildung und Forschung zusammen. Der reformpädagogisch orientierte Schulverbund BüZ versucht seit 1989 Schule von „innen“ und von „unten“ zu verändern und durch regelmäßige wechselseitige Besuche, Peer Reviews, Tagungen und Werkstätten dazu beizutragen, dass Schulen im direkten Erfahrungsaustausch mit- und voneinander lernen. Im Schulversuch „Hybride Form des Lehrens und Lernens“ arbeiten Lehrkräfte an der Erstellung von OER und entwickeln digitale Konzepte weiter.

Schulübergreifende Arbeitsgruppen aus beiden Communities bringen ihre unterschiedlichen Expertisen in die „Werkstatt offenes digitales Lernbüro“ und in die Erstellung von Materialien für ein selbstgesteuertes, digital unterstütztes Lernen in offenen Lernsettings ein. Sie entwickeln in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch sogenannte „Lernbüros“ - in sich geschlossene und über einen längeren Zeitraum einsetzbare Unterrichtsszenarien -, die mit digitalen Werkzeugen umgesetzt werden und dabei OER erzeugen. Die offenen digitalen Lernbüros ermöglichen individualisiertes, selbstgesteuertes Lernen, das an den Möglichkeiten der Lernenden ausgerichtet ist. Sie zeichnen sich durch jahrgangsübergreifendes Arbeiten, differenziertes Lernen, veränderte Zeit- und Raumstrukturen in der Schule sowie eine gute Kombination digitaler und analoger Aktivitäten aus. Die Idee ganzheitlichen Lernens und die Förderung von Basiskompetenzen, die Grundlage für viele weitere Lernaktivitäten sind, spielen dabei eine zentrale Rolle. Nach einer Erprobungs- und Anpassungsphase entsteht als Transferprodukt eine „Werkstatt“, die Schulen bei der Unterrichtsentwicklung im Sinne offener pädagogischer Arbeitsweisen sowie der Erstellung und Nutzung von OER unterstützen. Die Arbeit in Lernbüros kann insofern auch als „Open Educational Practices“ (OEP = Offene Bildungspraktiken) bezeichnet werden, die die Nutzung, Gestaltung und das Management von OER in Bildungseinrichtungen und bei Lehrkräften fördern.

Arbeit in Gruppen
Im Juni 2024 trafen sich Lehrer*innen von 20 Schulen aus elf Bundesländern in der Heinz-Brandt-Gemeinschaftsschule in Berlin, um gemeinsam das Projekt „Werkstatt offenes digitales Lernbüro“ zu starten. Während der Auftaktveranstaltung definierten sie Arbeitsaufträge für die fünf Arbeitsgruppen, die im September 2024 beginnen sollten. Dazu gehörten die Entwicklung von offenen Lernmaterialien und dazugehörige pädagogische Qualitätskriterien, Kriterien für gute Aufgabenformate im selbstregulierten Lernen, Werkzeuge für die Unterstützung in der Lernbegleitung und Lerndokumentation, Kompetenznetze, Lernbausteine für KI-gestütztes Arbeiten, Reflektion der pädagogischen Grundhaltung und die Erarbeitung der Struktur des Lernbüro-Ökosystems. Die Materialien, die in den Arbeitsgruppen entstehen, sollen unter einer freien Lizenz dem konzeptionellen Arbeiten in Schulen und der praktischen Umsetzung im Lernprozess zur Verfügung stehen und werden auf eingeführten OER-Plattformen wie Elixier und Edutags publik gemacht.

Fortbildungswerkstatt: Das Lernbüro lernen
Im Herbst 2025 bietet das learninglab gemeinsam mit dem Schulverbund „Blick über den Zaun“ eine Fortbildungswerkstatt an, die Interessierten das Format des Lernbüros näherbringt und die handlungsorientierte Gestaltung von Aufgaben in den Mittelpunkt stellt. Zentral werden in der Werkstatt „Lernbüro lernen“ die Inhalte „individuelles Lernen gestalten“, „pädagogische Haltungen stärken“ und „Schule gemeinsam entwickeln“ behandelt. Die Fortbildung dauert dreimal 1,5 Tage, in denen das Konzept des Lernbüros vorgestellt und an die eigene Schule angepasst wird. Freie Bildungsmaterialien werden gemeinsam erstellt und zwischen den drei Modulen „Lernbüro verstehen“, „Lernbüro gestalten“ und „Lernbüro verankern“ in den Schulen erprobt. Dabei geben erfahrene Lehrkräfte an konkreten Beispielen Einblicke in das Konzept des Lernbüros, damit die Teilnehmenden sich zu Umsetzungsmöglichkeiten in den eigenen Schulen austauschen können.

Die Fortbildungsreihe richtet sich an alle Lehrkräfte, die die Idee des Lernbüros für ihre Schulen weiterentwickeln möchten. Die Teilnahme ist kostenfrei, Reisekosten werden vom Projekt übernommen. Empfohlen wird eine Teilnahme von zwei bis drei Personen pro Schule. Die Fortbildungswerkstatt wird im Herbst 2025 einmal in Berlin und einmal in Frankfurt angeboten.

Lehrkräfte für Teilnahme an kurzer Online-Befragung gesucht!
Begleitet wird der Prozess durch die Umfrage „Wie nutzen und recherchieren Sie Bildungsmaterialien für Unterricht und Schule?“, in der Lehrkräfte danach gefragt werden, wie sie an geeignete Bildungsmaterialien kommen, welche Materialien sie suchen und wo sie fündig werden. Das learninglab führt die Umfrage in Kooperation mit dem DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation durch, um herauszufinden, wie Lehrpersonen zukünftig besser beim Zugang zu geeigneten Bildungsmaterialien unterstützt werden können. 

Alle Lehrkräfte sind herzlich eingeladen, bis zum 20. Juni 2025 an der ca. zehnminütigen Umfrage teilzunehmen, ihre Erfahrungen zu teilen und dadurch dazu beizutragen, dass praxistaugliche Materialien für Schule und Unterricht frei zur Verfügung gestellt werden können.

 

Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 12.06.2025
© Innovationsportal

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