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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 15.05.2025:

„Das Vertrauen in Wissenschaft und Forschung ist stabil.“

Das Wissenschaftsbarometer erhebt die Einstellungen der Bürger*innen zu Wissenschaft und Forschung
Das Bild zum Artikel
Bildrechte: David Ausserhofer / Wissenschaft im Dialog

Das Wissenschaftsbarometer, die repräsentative Bevölkerungsumfrage zu Wissenschaft und Forschung, wird seit 2014 regelmäßig erhoben und veröffentlicht. Herausgegeben wird es von Wissenschaft im Dialog (WiD), der zentralen Organisation der Wissenschaft für Wissenschaftskommunikation in Deutschland. Das Wissenschaftsbarometer 2024 zeigt, dass das Vertrauen in die Wissenschaft und Forschung bei der Bevölkerung im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben ist.


Welches Vertrauen hat die Öffentlichkeit in die Aussagen der Wissenschaft und Forschung? Welche Bedeutung messen Bürger*innen ihrer Beteiligung an Entscheidungen über neue Forschungsthemen bei? Und wie gut sind sie über aktuelle wissenschaftliche Entwicklungen informiert? Das Wissenschaftsbarometer erfasst seit 2014 regelmäßig die Einstellungen der Bürger*innen zu Themen rund um Wissenschaft und Forschung in Deutschland und zeigt, wie sich die öffentliche Meinung hierzu verändert und zu aktuellen Fragestellungen positioniert. Damit liefert es wertvolle Hinweise für Akteur*innen aus Wissenschaftsmanagement, Wissenschaftspolitik und Wissenschaftskommunikation und trägt zur Einschätzung gesellschaftlicher Entwicklungen und Stimmungen rund um Forschung und Wissenschaft bei.

Wissenschaft im Dialog

Herausgegeben wird das Wissenschaftsbarometer von Wissenschaft im Dialog (WiD), der zentralen Organisation der Wissenschaft für Wissenschaftskommunikation in Deutschland. Sie wurde im Jahr 2000 auf Initiative des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft von den wichtigsten deutschen Wissenschaftsorganisationen gegründet und seitdem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), jetzt: Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) unterstützt. Die gemeinnützige GmbH setzt sich für eine offene Gesellschaft ein, die Wandel durch Wissen gestaltet und in der Wissenschaftskommunikation eine zentrale Rolle spielt. Um dieses Ziel zu erreichen, fördert sie den produktiven Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit und versteht sich als Think-and-Do-Tank für Wissenschaftskommunikation: Sie entwickelt praxisrelevantes Wissen in enger Kooperation mit Partner*innen aus Forschung und Praxis, neue Formate für eine innovative und qualitätsorientierte Wissenschaftskommunikation und bietet zielgruppenspezifische Fort- und Weiterbildungen an. Ein besonderes Anliegen ist ihr die Stärkung und Weiterentwicklung des transdisziplinären Feldes der Wissenschaftskommunikation. Dazu schafft sie Foren für Austausch und Vernetzung, die unterschiedliche Akteur*innen zusammenbringen.

Vier Programme zur Umsetzung der Ziele
Ihre Ziele verfolgt die Organisation Wissenschaft im Dialog mit den vier Programmen Engagement, Insights, Exchange und Academy. Im Programm Engagement entwickelt sie kreative Formate für diverse Zielgruppen und setzt sie um. Mit dem Insights-Programm versteht sie sich als Impulsgeberin für eine gute und wirksame Wissenschaftskommunikation und will ein besseres Verständnis für die Bedeutung und Wirkung von Wissenschaft in der Gesellschaft fördern. Mit dem Programm Exchange stärkt sie den Austausch und die Vernetzung verschiedener Communities innerhalb der Wissenschaftskommunikation. Und mit dem Academy-Programm befähigt sie Forschende und Kommunikator*innen durch Fort- und Weiterbildungen dazu, Fachkenntnisse effektiv in gesellschaftliche Diskurse einzubringen, Kommunikationskonflikte zu bewältigen und individuelle Strategien für einen produktiven Dialog mit der Öffentlichkeit zu entwickeln.

Vertrauen in die Wissenschaft bleibt stabil
Das Wissenschaftsbarometer, die repräsentative Bevölkerungsumfrage zu Wissenschaft und Forschung, ist Teil des Programms Insights. Gemeinsam mit einem internationalen, wissenschaftlichen Beirat entwickelt WiD jedes Jahr einen Fragebogen, der Fragen aus den Vorjahren beinhaltet und um neue ergänzt wird. Das Wissenschaftsbarometer 2024 zeigt, dass das Vertrauen in die Wissenschaft und Forschung bei der Bevölkerung im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben ist. 55 Prozent der Befragten vertrauen „voll und ganz“ oder „eher“ Wissenschaft und Forschung. Der Anteil an Befragten, der Wissenschaft und Forschung „eher nicht“ oder „gar nicht“ vertraut, liegt nur bei neun Prozent. Es sind vor allem jüngere Befragte, die ein hohes Vertrauen in Wissenschaft und Forschung haben, in der Gruppe ab 60 Jahren sind es deutlich weniger. Das Vertrauen in wissenschaftliche Aussagen zu erneuerbaren Energien und zum Klimawandel ist sogar deutlich gestiegen. Vertrauten 2014 deutlich weniger als die Hälfte der Befragten Aussagen von Wissenschaftler*innen zu erneuerbaren Energien, sind es 2024 knapp zwei Drittel. Wissenschaftlichen Aussagen zum menschengemachten Klimawandel vertrauen aktuell 59 Prozent, gegenüber 37 Prozent im Jahr 2014.

Wissenschaftsfreiheit und die Freiheit, über Forschungsergebnisse zu berichten
Erstmals fragte das Wissenschaftsbarometer 2024 nach der Wissenschaftsfreiheit in Deutschland. Knapp die Hälfte der Befragten, vor allem jüngere und gut gebildete Menschen, ist der Auffassung, dass es hierzulande „eher gut“ oder „sehr gut“ um die Wissenschaftsfreiheit steht. Dass Wissenschaftler*innen in Deutschland für ihre Forschung angegriffen werden, etwa über soziale Medien, halten 69 Prozent der Befragten für „sehr wahrscheinlich“ oder „eher wahrscheinlich“. Weit mehr als die Hälfte der Befragten sieht außerdem die Gefahr, dass Geldgeber aus der Wirtschaft (61 Prozent) oder der Politik (55 Prozent) den Wissenschaftler*innen vorschreiben, was sie kommunizieren dürfen. 60 Prozent glauben auch, dass Journalist*innen Forschungsergebnisse verzerrt wiedergeben. 40 Prozent der Befragten halten es für wahrscheinlich, dass wissenschaftliche Einrichtungen Einfluss auf die Kommunikation der Wissenschaftler*innen nehmen, und 38 Prozent sehen die Gefahr, dass Forschungsergebnisse nicht kommuniziert werden, wenn sie dem bisherigen Forschungsstand widersprechen.

Nicht auf dem Laufenden
Der Anteil an Befragten, die „eher“ oder „gar nicht“ über Wissenschaft und Forschung auf dem Laufenden sind, ist von 35 Prozent in 2014 auf 17 Prozent in 2024 zurückgegangen. Knapp zwei Drittel aller Befragten finden es wichtig, Bürger*innen in die Entscheidung über neue Forschungsthemen miteinzubeziehen. Das Interesse, selbst aktiv an Forschung beteiligt zu sein, ist aber geringer. 43 Prozent der Befragten möchten gerne einmal in einem wissenschaftlichen Forschungsprojekt mitforschen und 40 Prozent würden an einem Diskussionsformat mit Wissenschaftler*innen teilnehmen. Den Einfluss von Wirtschaft und Politik auf die Wissenschaft halten viele Befragte für zu groß. Stark gestiegen ist seit 2014 dagegen der Anteil derjenigen, die den Einfluss von Wissenschaft auf Politik genau richtig finden.

Hintergrundartikel und Analysen
Neben dem jährlichen Wissenschaftsbarometer veröffentlicht Wissenschaft im Dialog auch Hintergrundartikel und Analysen, die auf den erhobenen Daten basieren. Außerdem stellt es Arbeitshilfen und Tools zur Verfügung, die ein Engagement in der Wissenschaftskommunikation unterstützen.



Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 15.05.2025
© Innovationsportal

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