Semiotik, Physik, Organik: Formen des Wissens vom Wetter, 1750–1850 - ABGESAGT
11.01.2022, 18:00 Uhr
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Deutschland
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Bevor die Meteorologie um etwa 1850 eine Physik der Atmosphäre wurde, gab es drei verschiedene Formen des Wetterwissens in deutschsprachigen Gebieten, die Linda Richter in ihrem Vortrag basierend auf exemplarischen Vertretern und Fallstudien vorstellt und diskutiert: Einige Naturforscher wollten aus regelmäßigen Wetterbeobachtungen physikalische Gesetzmäßigkeiten und Kausalitäten ableiten, was ihnen jedoch nur sehr eingeschränkt gelang. Andere wiederum pochten darauf, in erster Linie Prognosewissen für landwirtschaftliche Zwecke zu erzeugen, welches ohne naturwissenschaftliche Gesetze auskommen sollte und stattdessen zeichenbasiert war. Der dritten Gruppe ging es vor allem darum, das Wetter als Teil eines großen natürlichen Organismus zu untersuchen und seine Wechselwirkungen mit den Lebewesen als eigentliches Erkenntnisinteresse zu begreifen. Diese drei Wissensformen existierten in der Zeit zwischen 1750 und 1850 parallel – wenn sie auch ihre jeweilige Gestalt im Verlauf des Jahrhunderts veränderten. Sie konkurrierten außerdem miteinander, wie historische Quellen zeigen. Am Ende setzte sich die physikalische Wetterbetrachtung durch, doch war dieser komplexe Prozess weder leicht noch unausweichlich.
Schlagwörter
Erkenntnisinteresse, Meteorologie, Physik, Prognosemodell, Prozess, Wetter, Wetterbeobachtung, Wetterbericht, Wettervorhersage, Leopoldina-Akademie,
Art der Veranstaltung | Arbeitsgruppe / Seminar |
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Inhaltsbereich der Veranstaltung | Hochschule; Wissenschaft/Bildungsforschung |
Adressaten | Studierende; Hochschullehrer/innen / Forscher/-innen |
Tagungssprache | Deutsch |
Relevanz | bundesweit |
Veranstalter | Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften |
Zuletzt geändert am | 20.12.2021 |