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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 19.03.2015:

„Bei den aktuellen Programmen steht die Integration in Ausbildung und Arbeitsmarkt im Vordergrund“

Die Initiative „JUGEND STÄRKEN“
Das Bild zum Artikel
Das Nachfolgeprogramm der Initiative „JUGEND STÄRKEN"
Quelle: JUGEND STÄRKEN

Mit der Initiative „JUGEND STÄRKEN“ unterstützt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend seit Jahren benachteiligte Jugendliche auf ihrem Weg ins Berufsleben. Im Januar 2015 ging das Nachfolgeprogramm „JUGEND STÄRKEN im Quartier" an den Start.


Immer noch gibt es zu viele junge Menschen ohne Schulabschluss und Berufsausbildung. Jedes Jahr verlassen allein mehr als fünf Prozent der Schülerinnen und Schüler eines jeden Jahrgangs die Schule ohne einen Abschluss. Betroffen sind vor allem sozial Benachteiligte und Jugendliche mit Migrationshintergrund. Dabei haben sie nicht weniger Talent als andere, sondern ihnen fehlt die Unterstützung – von zu Hause oder von anderen. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Lücke zu füllen. Im Rahmen der Initiative „JUGEND STÄRKEN“ will es mit verschiedenen Programmen zu mehr Chancengerechtigkeit beitragen und die Ausbildungs- und Arbeitsmarktchancen der jungen Menschen verbessern.

Ziele und Methoden der Initiative
Die Initiative „JUGEND STÄRKEN“ verknüpft seit 2007 die verschiedenen Jugendpolitik-Programme des BMFSFJ. Die zentrale Methode zur (Re-)Integration der jungen Menschen ist in allen aktuellen Programmen das so genannte Case Management, das auf dem „Schlüssel-Schloss-Prinzip“ beruht: Die Unterstützungsangebote werden in Abstimmung mit den Eltern und der Schule individuell auf die Situation, die Kompetenzen und die Bedürfnisse der Jugendlichen erstellt. Ein „Case Manager“ schafft Vertrauen und Stabilität und koordiniert und begleitet die Umsetzung des Integrationsplans. Da besonders die Familie für den Erfolg der Programme wichtig ist, werden auch die Eltern gefördert und gestärkt. Die Öffentlichkeit sowie gesellschaftlich und politisch Verantwortliche werden regelmäßig über die Programme informiert, damit Verständnis und Akzeptanz für benachteiligte Jugendliche und junge Menschen mit Migrationshintergrund in der Gesellschaft wachsen.

Die Programme 2007 bis 2014
In den Jahren 2007 bis 2014 förderte die Bundesregierung die soziale, schulische und berufliche Integration der Jugendlichen mit den Programmen „Aktiv in der Region“, „Die 2. Chance“, „Stärken vor Ort“ und den „Kompetenzagenturen“. „Aktiv in der Region“ stärkte erfolgreich Jugendliche am Übergang von der Schule in Ausbildung und Beschäftigung. Ziel des Programms „Schulverweigerung – Die 2. Chance“ war es, junge Menschen, die ihren Schulabschluss durch Schulverweigerung gefährdeten, in das Schulsystem zurückzuführen. Das Programm „STÄRKEN vor Ort" unterstützte die Integration von benachteiligten Jugendlichen und Frauen mit Problemen beim Einstieg und Wiedereinstieg in das Erwerbsleben. Die Kompetenzagenturen halfen jungen Menschen, die keinen Zugang zu Bildung, Ausbildung oder Arbeit fanden, Maßnahmen oder Ausbildungen abgebrochen hatten bzw. keinen oder einen unzureichenden Schulabschluss besaßen.

Die aktuellen Programme

Bei den aktuellen Programmen „Jugendmigrationsdienste“ und „JUGEND STÄRKEN: 1000 Chancen“ steht die Integration in Ausbildung und Arbeitsmarkt im Vordergrund. Die Jugendmigrationsdienste begleiten junge Menschen mit Migrationshintergrund mit einem vielschichtigen Angebot, um ihnen Chancengerechtigkeit und Teilhabe zu eröffnen. Sie helfen ihnen dabei eine Ausbildung oder eine Arbeit zu finden, sprechen mit Eltern, Behörden, Schulen, Betrieben und ergänzen diese Unterstützung durch Maßnahmen aus dem sportlichen und kulturellen Bereich. Außerdem bieten sie Sprachkurse und Bewerbungstrainings sowie Schulungen zum Umgang mit den Neuen Medien an.

JUGEND STÄRKEN: 1000 Chancen
Gemeinsam mit den Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD) startete das Bundesjugendministerium im Januar 2014 das Projekt „JUGEND STÄRKEN: 1000 Chancen", das über einen Zeitraum von zwei Jahren aus Mitteln des BMFSFJ gefördert wird. Die Wirtschaftsjunioren, das sind mehr als 10.000 Unternehmer/innen und Führungskräfte unter 40 Jahren, die global vernetzt und als größtes Netzwerk junger Wirtschaft in Deutschland mit rund 210 Mitgliedskreisen vor Ort präsent sind. In dem gemeinsamen Projekt wollen sie das Netzwerk der WJD mit der Netzwerkstruktur der Initiative „JUGEND STÄRKEN“ bündeln, um so die jungen Menschen mit schlechten Startchancen besser unterstützen zu können. In erster Linie wollen sie sie dazu motivieren, einen Schulabschluss zu machen, Berufswünsche zu entwickeln und Chancen zu ergreifen, wenn sie sich ihnen bieten. Hierzu setzen die Wirtschaftsjunioren gemeinsam mit den sozialpädagogischen Fachkräften der Initiative „JUGEND STÄRKEN“ und weiteren Projektpartnern vor Ort verschiedene „Projektbausteine“ um – von der Unternehmensbesichtigung bis hin zum individuellen Coaching –, in denen die Unternehmer/innen der WJD die Rolle der „Motivatoren“ innehaben und den jungen Menschen Möglichkeiten aufzeigen.

Das neueste Programm: „JUGEND STÄRKEN im Quartier"
Im Januar 2015 ging das Nachfolgeprogramm der Initiative „JUGEND STÄRKEN" an den Start: „JUGEND STÄRKEN im Quartier" wird gemeinsam von Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und dem BMFSFJ betrieben. Es will auf den Erkenntnissen und Erfahrungen der vergangenen Jahre aufbauen und diese für die Kommunen weiterentwickeln. Im Mittelpunkt steht in Zukunft eine starke Unterstützung vor Ort.

Mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) für die Förderperiode 2014 bis 2020 werden in den nächsten vier Jahren knapp 200 Modellkommunen Angebote für benachteiligte junge Menschen – insbesondere Schulabbrecher oder Abbrecher von Arbeitsmarktmaßnahmen sowie neu zugewanderte junge Menschen mit besonderem Integrationsbedarf – ausbauen können, um sie beim Übergang von der Schule ins Berufsleben nachhaltig zu unterstützen. Die Projekte werden überwiegend in sozialen Brennpunkten durchgeführt, die durch das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt" markiert sind. Dort haben es die Jugendlichen besonders schwer. In kleinen Projekten, wie in dem Anlegen eines Gemeinschaftsparks oder der Organisation eines interkulturellen Stadtteilfestes, soll so auch dem Quartier insgesamt geholfen werden. Insofern unterstützt „JUGEND STÄRKEN im Quartier" nicht nur die jungen benachteiligten Menschen vor Ort, sondern leistet auch einen Beitrag zu einer integrierten, sozialen Stadtentwicklung.




Die Programme und Initiativen in der Projektedatenbank des Innovationsportals:

JUGEND STÄRKEN

Kompetenzagenturen

Schulverweigerung – Die 2. Chance

STÄRKEN vor Ort

JUGEND STÄRKEN: 1000 Chancen


JUGEND STÄRKEN im Quartier



Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 19.03.2015
© Innovationsportal

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