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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 14.09.2000:

"Das Profil schärfen"

Bildungsminister Prof. Dr. Jürgen E. Zöllner, Rheinland-Pfalz, zur Qualitätssicherung im internationalen Wettbewerb

Die Vielfalt gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse wie z. B. die veränderte Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen, die Globalisierung des ökonomischen Wettbewerbs, die Internationalisierung der Arbeitsmärkte und des Wissenschaftsbetriebes durch die neuen Kommunikationstechnologien sowie die Veränderung und Vielfalt beruflicher wie privater Lebenswege sind Stichworte für den Umbruch zur Informations- und Wissensgesellschaft.
Sie kennzeichnen die Herausforderungen, denen sich Schule, Hochschule, Bildungsadministration und Bildungspolitik zu stellen haben und machen es notwendig, angemessen und kontinuierlich auf diese Veränderungen zu reagieren.

Mehr Eigenverantwortung für Schulen und Hochschulen
Dabei wird immer deutlicher, dass hierarchisch geprägte Steuerungsmodelle nicht mehr den Erfordernissen entsprechen. Nur eine Schule und Hochschule, die stärker eigenverantwortlich handelt, wird dauerhaft die bestmögliche Förderung junger Menschen gewährleisten. Mehr Handlungs- und Entscheidungsmöglichkeiten in Schule und Hochschule bedeutet auch, dass die Einzelschule, die einzelne Universität oder Fachhochschule letztlich für die Qualität von Bildung, die sie vermittelt, verantwortlich ist. Diese Gestaltungsfreiheit macht auch eine verstärkte Qualitätssicherung erforderlich.

Neue Hochschulfinanzierung
Die Hochschulen müssen dabei die Möglichkeit erhalten, im Wettbewerb mit anderen ihren Weg zu entwickeln und ihr Profil zu schärfen. Dazu gehört einerseits sicherlich eine Hochschulfinanzierung, die an Belastungs- und Leistungskriterien gebunden ist und die Handlungsmöglichkeiten der Hochschulen durch eine weitgehende Finanzverantwortung erweitert. Andererseits beinhaltet dies auch die Selbstkontrolle und die Sicherstellung guter wissenschaftlicher Praxis.

Qualitätsmanagement und Evaluation
Wie die Hochschule muss die Schule der Zukunft als eine lernfähige Organisationseinheit gesehen werden, die charakterisiert ist durch eine bewusste Setzung von Zielvorgaben, durch Umsetzung dieser Ziele im Rahmen von Unterrichts-, Personal- und Organisationsentwicklung und durch die Einleitung von Rückkopplungsprozessen, um zu überprüfen, ob die gesetzten Ziele erreicht wurden. Ein Qualitätsmanagement muss das gesamte Spektrum schulischer Qualität, den Kontext, den Prozess und die Wirkungen, in den Blick nehmen und die einzelnen Qualitätsbereiche ausbalancieren. Es sollte dabei einen Methodenmix einsetzen, der der Vielfältigkeit in der Schullandschaft gerecht wird. Im Mittelpunkt muss das Ziel stehen, die einzelnen Schulen bei ihren Entwicklungsaufgaben zu stärken und zu stützen und ihnen einen Orientierungsrahmen zu liefern, der sie ermutigt, die eigenen Kräfte optimal zu nutzen und zu entwickeln.
Zentrales Element von Qualitätssicherung ist es, sich durch interne aber auch externe Evaluationsmaßnahmen permanent des insgesamt erreichten Leistungsstandes zu vergewissern. Dazu sind im Schulbereich landesweite, nationale und auch internationale Tests sinnvolle und hilfreiche Instrumente. Externe Evaluation ist für die Glaubwürdigkeit eines Systems unverzichtbar. Eigentlicher Motor für Qualitätsentwicklung ist aber die interne Evaluation, weil sie die Beteiligten direkt betrifft, Engagement hervorruft und Motivation fördert.

 

 

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Datum: 14.09.2000
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Die Redaktion des Online-Magazins Bildung + Innovation arbeitet journalistisch frei und unabhängig. Die veröffentlichten Beiträge bilden u. a. auch interessante Einzelmeinungen zum Bildungsgeschehen ab; die darin zum Ausdruck gebrachte Meinung entspricht nicht notwendig der Meinung der Redaktion oder des DIPF.

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