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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 26.09.2024:

Eigene Zukunftsvisionen entdecken und mit Medien gestalten

Labs4Future - Bündnisse für Bildung unterstützen Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen
Das Bild zum Artikel
Bildrechte: Pexels auf Pixabay

Labs4Future sind lokale Bildungs-Bündnisse für junge Menschen zwischen 10 und 18 Jahren aus sozial und kulturell benachteiligten Lebenslagen, denen der Zugang zu kultureller Bildung, Kunst und Medienbildung erschwert ist. Die Bündnisse unterstützen die Kinder und Jugendlichen bei ihrer Auseinandersetzung mit dem Aufwachsen in einer digitalisierten Welt und fördern ihre Entwicklung von Zukunftsvisionen mit unterschiedlichen Methoden der kreativ-künstlerischen Medienarbeit.


Zukunftsvisionen in 3D gestalten und mit der VR-Brille erkunden, Computerspiele entwickeln und Roboter programmieren: In den kostenlosen und niedrigschwelligen Angeboten von Labs4Future beschäftigen sich Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren mit dem Aufwachsen in der digitalisierten Welt.

Die Initiative Labs4Future
Labs4Future ist eine Initiative des JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis und wird im Rahmen des bundesweiten Programms „Kultur macht stark“ gefördert. Die Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche werden gemeinsam vom JFF - Institut für Medienpädagogik mit lokalen Einrichtungen aus Jugendarbeit, Bildung und Kultur in ganz Deutschland gestaltet und umgesetzt. Die Bündnisbildung erfolgt in der Regel zwischen dem Projektbüro des JFF auf Bundesebene mit zwei lokalen Akteur*innen vor Ort. Gemeinsam bilden sie für ein halbes Jahr Bündnisse für Bildung, in denen Kinder und Jugendliche aus sozial und kulturell benachteiligenden Lebenslagen Zugang zu kultureller Bildung, Kunst und Medienbildung erhalten.

Medienpädagogische Netzwerkpartner*innen bringen Expertise ein
Jedes Bündnis wird durch eine*n regionale*n medienpädagogische*n Netzwerkpartner*in unterstützt, der/die als Honorarkraft in den Bündnisangeboten tätig ist und in den Regionen der Bündnisse gut vernetzt ist. Während das JFF Know-how, Technik und die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung stellt, liegt die Umsetzung der Bildungsangebote in der Hand der lokalen Bündnispartner*innen und der medienpädagogischen Netzwerkpartnerin bzw. des medienpädagogischen Netzwerkpartners sowie weiterer Honorarkräfte (z. B. Medienpädagog*innen, künstlerische Pat*innen) und junger Ehrenamtlicher. Die Medienpädagog*innen sind auch federführend in der Planung und Abstimmung mit den lokalen Bündnispartner*innen und nehmen eine unterstützende Rolle bei der Projektentwicklung, Qualitätssicherung und Dokumentation der Projektarbeit ein.

Vielfältige Angebote
Die Angebote der lokalen Bündnisse für Bildung drehen sich um das Leben und Aufwachsen in einer digitalisierten Welt. Kindern und Jugendlichen werden ausgehend von der Frage „Wie wollen wir hier leben?“ eine kreative und aktive Auseinandersetzung ermöglicht. Sie entwickeln in unterschiedlichen Projektformaten Zukunftsvisionen und verarbeiten diese in eigenen Medienproduktionen. Das kann das Filmen der eigenen Zukunftsvorstellungen sein, genauso wie das kreative Verarbeiten von Zukunftsvorstellungen in persönlichen Rapsongs oder deren Gestaltung in digitalen Räumen. Auch das Programmieren von Robotern oder Computerspielen und das Experimentieren mit Elektronik sind denkbar. Die Möglichkeiten in Labs4Future sind unbegrenzt.

Verschiedene Formate sind möglich
Die Bündnispartner konzipieren jeweils vier Angebote für die Jugendlichen und setzen diese gemeinsam um. Dafür können sie zwischen verschiedenen Angebotsformaten - ein zweistündiges Schnupperangebot oder ein Kurs bzw. ein Intensiv-Workshop mit jeweils 20 Stunden - und vier verschiedenen medienpädagogischen Schwerpunkten wählen und diese miteinander kombinieren. Auch die Verbindung mehrerer medienpädagogischer Schwerpunkte ist möglich. Die medienpädagogischen Schwerpunkte setzen sich aus den Formaten „Digital Storytelling“ (Geschichten erzählen mit Hilfe digitaler Medien), „Spoken Word“ (in Audioformaten eigene Ideen und Wünsche zum Ausdruck bringen), „Virtual Reality“ (sich in digitalen Welten bewegen) und Make.Code.Play. (mit Technik basteln, Programmieren lernen, beim Gaming die Welt erkunden) zusammen.

Die vier medienpädagogischen Schwerpunkte
Beim „Digital Storytelling“ liegt der Fokus auf dem audiovisuellen Erzählen. Die (medialen) Lebenswelten von jungen Menschen werden heute von Geschichten oder Stories geprägt. In den Angeboten soll dieser Erfahrungshintergrund aufgegriffen werden. Junge Menschen werden befähigt, mit niedrigschwelligen audiovisuellen Digital-Storytelling-Ansätzen und digitalen Tools in Social-Media-Posts, Stop-Motion-Filmen oder Webvideos ihre persönlichen Geschichten zu erzählen und dabei aufzuzeigen, wie sie jetzt und in Zukunft leben wollen. Bei „Spoken Word“ liegt der Fokus auf Audioproduktion und Sprache. Über die eigene Sprache und die Möglichkeit, an dieser kreativ zu arbeiten, sie weiterzuentwickeln und zur Artikulation persönlicher Interessen zu nutzen, entwickeln die Jugendlichen persönliche Zugänge zu Wünschen und Vorstellungen eines gelingenden Lebens. Sie entdecken eigene Ausdrucksmöglichkeiten und lernen diese in ihrem Sinne in Poetry oder Raps sinnvoll einzusetzen. Bei „Make.Code.Play“ setzen sich die Kinder und Jugendlichen mit digitalen Technologien wie Robotik, Mikrocontroller oder 3D-Druck auseinander, begreifen darüber spielerisch algorithmisches Denken und lernen Technologien wie Scratch, Calliope oder TinkerCad, Body-Programming und Papp-Roboter-Bau kennen. In Angeboten zu Virtual Reality liegt der Fokus auf der Gestaltung und dem Erfahren von digitalen Räumen, die u.a. mit VR-Brille erkundet, genutzt und gemeinsam gestaltet werden.

Aktuelle Projekte in den Bündnissen
Ein aktuelles Bündnis für Bildung ist beispielsweise die „Kreativ-Werkstatt - wir gestalten Zukunft“ in Leipzig. Sie verknüpft die Bereiche Digital-Storytelling und Spoken-Word. Es zielt darauf ab, eine interaktive Ausstellung im Stadtteil zu organisieren, in der Kinder und Jugendliche Zukunftsvisionen zeigen können, die dazu anregen, das zukünftige Zusammenleben selbst mitzugestalten. In dem Bündnis „FAIR-Medienwerkstatt“ in Berlin-Marzahn finden vier Kurse zu den Schwerpunkten Digital Storytelling und Make.Code.Play statt. Im Rahmen der offenen Werkstatt werden in direkter Zusammenarbeit mit dem Hort der Peter-Pan-Grundschule möglichst viele Kinder für die Methoden in beiden Themenschwerpunkten begeistert und langfristig eine feste Medienwerkstatt-Gruppe etabliert.

Das Bündnis „Abenteuer Digitale Medien“ in Heiligenhafen verbindet Digital-Storytelling, Spoken-Word und Virtual Reality miteinander. Hier entwickeln und bauen die Teilnehmenden im Jugendhaus ein Live-Escape-Game zu den Themen Stadtentwicklung, Stadtgeschichte und digitale Medien. Dabei erweitern sie ihre Fähigkeiten im Bereich Making & Coding. Zusätzlich findet ein Minecraft-Projekt statt, bei dem gemeinsam eine digitale Stadt der Zukunft in Heiligenhafen gebaut wird. Beide Projekte bieten den Jugendlichen die Möglichkeit, kreativ zu sein und digitale Kompetenzen zu erwerben. Außerdem wird die Identifikation der Teilnehmenden mit ihrer Stadt gefördert.

Regelmäßige Fachtage laden zum Austausch ein
Viermal im Jahr finden Fachtage für alle Interessierte der kulturellen Bildung und Medienpädagogik statt. Referent*innen geben Einblick in die medienpädagogischen Schwerpunkte und die Aktivitäten in den lokalen Bündnissen und fordern zum Austausch auf. Der Fokus des Make.Code.Play-Fachtages im Juni 2024 in Potsdam lag auf Making, Upcycling und Nachhaltigkeit. Es gab verschiedene Praxis-Stationen und einen intensiven Austausch der Teilnehmenden zu ihren Praxiserfahrungen. Am 18. September 2024 stellten Projektmitarbeiter*innen beim Fachtag zu Mixed Reality in der Universität Leipzig Labs4Future-Bündnisse im Schwerpunkt VR/AR vor. Sie boten einen fachlichen Input zu Mixed Reality und diskutierten, welche Potenziale und Herausforderungen sich für die pädagogische Praxis daraus ergeben. Im Oktober und November 2024 gibt es Online-Termine, bei denen es um die medienpädagogischen Schwerpunkte Digital Storytelling und Spoken Word gehen wird. Jede‘r ist herzlich willkommen daran teilzunehmen.


Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 26.09.2024
© Innovationsportal

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