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Rezension zu: Seiz, J., Decristan, J., Kunter, M. & Baumert, J. (2016). Differenzielle Effekte von Klassenführung und Unterstützung für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund. Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 30, 237-249.

h t t p s : / / w w w . f o r s c h u n g s m o n i t o r - s c h u l e . d e / r e z e n s i o n . p h p ? i d = 3 7Externer Link

Seiz et al. verbinden in ihrer Studie zwei Themen, die für die Arbeit von Lehrkräften hochrelevant sind: Die Bedeutung der Prozessqualität von Unterricht (sog. Tiefenstrukturen) und der Umgang mit Heterogenität im Klassenzimmer. Das Autorenteam untersucht die Wirkungen unterrichtlicher Prozessqualität auf die Mathematikleistungen von Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe. Überprüft werden zum einen die allgemeine Wirkung von effektiver Klassenführung und konstruktiver Unterstützung, zum anderen die Wirkung auf Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund. Damit verbunden ist die Frage, ob Dimensionen unterrichtlicher Prozessqualität unterschiedliche Wirkungen (differenzielle Effekte) für verschiedene Schülergruppen aufweisen - genauer: ob bestimmte Gruppen von hoher unterrichtlicher Prozessqualität besonders profitieren - und Tiefenstrukturen somit eine kompensatorische Funktion haben, d. h. zur Minderung von Bildungsdisparitäten beitragen können. Im Rahmen einer Längsschnittstudie wurden die Mathematikleistungen von 3.483 Schülerinnen und Schülern aus 155 Klassen am Ende der 9. Klasse sowie erneut am Ende der 10. Klasse erfasst; dies erfolgte im Kontext einer nationalen Ergänzungsstudie der internationalen Schulleistungsvergleichsstudie PISA. Des Weiteren wurden Einschätzungen zur Klassenführung aus Schüler- und Lehrerperspektive erhoben und Einschätzungen zur konstruktiven Unterstützung aus Schülerperspektive. Die Ergebnisse zeigen, dass Lernende in Klassen mit effektiver Klassenführung bessere Leistungen erbringen, d. h. effektive Klassenführung für alle positive Effekte hat. Für konstruktive Unterstützung ließ sich dies nicht empirisch bestätigen, was sich mit Befunden anderer Studien deckt. Nachgewiesen werden konnten jedoch differenzielle Effekte. Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund profitieren in Bezug auf ihre Leistung stärker von effektiver Klassenführung und konstruktiver Unterstützung als diejenigen ohne Migrationshintergrund. Dies deutet auf die kompensatorische Funktion von Tiefenstrukturen hin und lässt Schlussfolgerungen für den Umgang mit Heterogenität im Unterricht zu. Zur Förderung von Risikoschülerinnen und -schülern sollten nicht - wie oft suggeriert - Maßnahmen im Fokus stehen, die sich auf Sichtstrukturen beziehen (z. B. Bildung von Kleingruppen), sondern solche, die an den Tiefenstrukturen, d. h. der Prozessqualität von Unterricht, ansetzen. Zentral ist somit qualitativ hochwertiger Unterricht, von dem dann letztlich alle profitieren. (Orig.).

Schlagwörter

Bildungsforschung, Lehrer, Mathematikunterricht, Bildungsforschung, Leistung, Lehren, Merkmal, Lehrer, Lehren, Klassenführung, Mathematikunterricht, Leistung, Merkmal,

Quelle In: Forschungsmonitor Schule, (2018) 51, 9 S., URL des Volltextes: https://www.forschungsmonitor-schule.de/rezension.php?id=37 (Rezension)
Beigaben Literaturangaben
Sprache deutsch
Dokumenttyp Zeitschriftenaufsatz
ISSN 2513-0900
Erfasst von Qualitäts- und UnterstützungsAgentur - Landesinstitut für Schule (QUA-LiS NRW), Soest
Update 2018/4

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