Metakognitiv fundiertes Lernen – Entwicklung einer neuen Didaktik in der Grundbildung
Laufzeit: 01.04.2012 - 31.12.2014
Ziel des Forschungs- und Qualifizierungsprojekts ist die Entwicklung von Kursen, in denen eine neue Didaktik angewendet wird, um die Partizipation von funktionalen Analphabetinnen und Analphabeten in gesellschaftlicher, beruflicher sowie privater Hinsicht zu unterstützen. Diese neue Didaktik basiert auf metakognitiv fundiertem Lernen und hat das Ziel die Informationsverarbeitung und darauf beruhende Problemlösefähigkeit bei der Adressatengruppe zu verbessern. Je bewusster sich Lernende über die eigenen Denkvorgänge und Lernprozesse sind, desto besser können sie diese steuern und Stärken einsetzen.
Das Projekt ist ausgerichtet auf Teilnehmende an Seminaren der Grundbildung, die häufig auf ungünstige Bildungskarrieren, das Fehlen formaler Schulabschlüsse, geringe berufliche Qualifikation sowie langandauernde Abstinenz von Fort- und Weiterbildung zurückblicken und sich oftmals in prekären wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen befinden. Die Lernenden sollen - entgegen ihrer bisherigen negativen Erfahrung - ihre Lernkapazität erkennen, an zunehmend komplexeren Lernproblemen erproben, schrittweise ausbauen und so Lernzuversicht aufbauen können.
Das Forschungsprojekt KLASSIK – Förderung kognitiver Leistungsfähigkeit im Alter zur Sicherung und Steigerung der Informationsverarbeitungskompetenz (2008-2011) konnte zeigen, dass Lernende dann einen erheblichen Leistungsgewinn erzielen, wenn sie bei der Lösung von Lernaufgaben ihre latent vorhandenen Fähigkeiten zur Planung, Steuerung und Kontrolle der Lern- und Arbeitsschritte explizit und konsequent zum Einsatz bringen. Dieser Ansatz soll nun im Rahmen der Grundbildung vertieft angewendet und seine Effizienz bei der Zielgruppe der Geringqualifizierten in einem quasi-experimentellen Design getestet werden.
Die Umsetzung des Projekts erfolgt in drei Schritten. Zunächst werden Lehrkräfte, die im Bereich der Grundbildung tätig sind bzw. mit Lernschwächeren arbeiten, mit der neuen Didaktik vertraut gemacht. Anschließend wird die Tragfähigkeit des Ansatzes metakognitiv fundierten Lernens in zwei aufeinander aufbauenden Erhebungsstaffeln in Form eines quasi-experimentellen Designs in unterschiedlichen Kursen der Grundbildung validiert. Zuletzt erfolgt auf der Grundlage der Auswertung aller erfassten Daten die Erarbeitung von Schlussfolgerungen für die Bildungspraxis.
Der Feldversuch umfasst 90 Kurse (drei Pretest-, 33 Versuchs- und 54 Vergleichskurse) mit mehr als 1200 Teilnehmenden.
Das innovative Potenzial des Projekts liegt in der Installation von Lernangeboten für Geringqualifizierte, die geeignet sind, einer biografisch verankerten Lernskepsis oder sogar Lernverweigerung entgegen zu wirken.
Schlagwörter
Deutschland, Analphabet, Didaktik, Grundbildung, Lernen lernen, Metakognition, Qualifizierung, Geringqualifizierter,
Titel | Metakognitiv fundiertes Lernen – Entwicklung einer neuen Didaktik in der Grundbildung |
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Kurztitel | mekoFUN |
Projekttyp | Bund-Länder-Projekt |
Projekt wird gefördert durch | Bund |
Bildungsbereich | Erwachsenenbildung |
Innovationsbereich | Grundbildung |
Organisationsstruktur |
Projektförderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Projektträger und Ansprechpartner: Katholische Erwachsenenbildung Deutschland Bundesarbeitsgemeinschaft e.V. (KEB), Joachimstraße 1, 53113 Bonn, Tel. (0228) 90247-0, E-Mail: keb@keb-deutschland.de Projektkoordination: KEB, Astrid Lambert, E-Mail: lambert@keb-deutschland.de Wissenschaftliche Leitung: Prof. Arnim Kaiser, Universität der Bundeswehr, München; Ruth Kaiser, Wissenschaftsautorin, Gernsbach |
Projektbeginn | 01.04.2012 |
Projektende | 31.12.2014 |
Zuletzt geändert am | 29.05.2018 |
Ist Vorgänger von: | mekoBASIS – Basiscurriculum und Qualifizierungskonzept |