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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 03.08.2023:

„Ein Forum für alle, die sich für die Öffnung des Lehrens und Lernens einsetzen.“

Das Bündnis Freie Bildung fördert den Austausch über „Open Education“
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Bildrechte: Bündnis Freie Bildung

Das Bündnis Freie Bildung setzt sich für freie Bildung, frei zugängliche Bildungsmaterialien, offene Bildungspraktiken und offene Lizenzen in der Bildung ein. In Arbeitsgruppen entwickelt es OER-Aktivitäten weiter und im „Forum Open:Education“ fördert es den Austausch zwischen Zivilgesellschaft, Bildungspraxis und politischen Entscheidungsgremien über zeitgemäßes Lehren und Lernen.


Offene Bildungsinhalte können aus ganz unterschiedlichen digitalen Inhalten und Formaten bestehen: Ob vollständige Kurse oder Lehrbücher, Kursmaterialien, Aufgabensammlungen, Videos, Multimedia-Anwendungen oder Podcasts - alle Medien sind OER, solange sie unter einer offenen Lizenz veröffentlicht werden. Nach Definition der UNESCO sind „Open Educational Resources“ (OER) „Bildungsmaterialien jeglicher Art und in jedem Medium, die unter einer offenen Lizenz stehen. Eine solche Lizenz ermöglicht den kostenlosen Zugang sowie die kostenlose Nutzung, Bearbeitung und Weiterverbreitung durch Dritte ohne oder mit geringfügigen Einschränkungen.“

Das Bündnis Freie Bildung
Das Bündnis Freie Bildung, das bereits 2014 auf eine Initiative von Wikimedia Deutschland, Creative Commons Deutschland und der Open Knowledge Foundation gegründet wurde, setzt sich für freie Bildung, frei zugängliche Bildungsmaterialien, offene Bildungspraktiken und offene Lizenzen in der Bildung ein. Es versteht sich als Forum und Plattform für Akteur*innen und verfolgt die Vision, alle Bildungsmaterialien ohne rechtliche und technische Hürden nutzbar zu machen. Bildung soll für alle geöffnet („Open Education“) und die Teilhabe aller Menschen an einer digitalen, demokratischen Gesellschaft dadurch ermöglicht werden. Die Mitglieder des Bündnisses - Organisationen, Institutionen und Einzelpersonen - beteiligen sich aktiv an der Erstellung und/oder Unterstützung von freien und offenen Bildungsmaterialien.

Um Denkanstöße für einen politischen und gesellschaftlichen Wandel zu geben, veröffentlicht das Bündnis Freie Bildung Positionen und Stellungnahmen, organisiert Veranstaltungen und diskutiert mit Entscheidungsträger*innen in Politik und Verwaltung. Es fordert u.a. Bildungsmaterialien, die aus öffentlichen Mitteln (ko-)finanziert werden, standardmäßig als OER freizugeben, Lehrkräfte zu qualifizieren, damit sie mit frei nutzbaren (digitalen) Medien, Technologien und OER im Unterricht souverän umgehen können und im Bereich öffentlicher Bildung ausschließlich Open-Source-Software einzusetzen.

OER-Aktivitäten in Arbeitsgruppen
In verschiedenen Arbeitsgruppen entwickelt die Community unterschiedliche OER-Aktivitäten. Die AG „Open Education“ beispielsweise erschließt leichte Wege zu kollaborativen, lernendenzentrierten OE-Practices und zeigt gute Anwendungen frei nutzbarer (digitaler) Medien, Technologien und OER in der pädagogischen Praxis auf. Die AG „Change“ entwickelt Konzepte, um „Open Education“ (OE) in Gesellschaft und pädagogischer Praxis zu etablieren. Die AG „Politik“ will die Ergebnisse und Forderungen der anderen AGs im politischen Diskurs platzieren und OE auf allen Ebenen als Standard etablieren. Die AG „Software & Infrastrukturen“ fördert die Entwicklung OE-freundlicher Tools, die Vernetzung vorhandener Software in Bildungs- und Bibliothekseinrichtungen und baut technische, rechtliche und andere Hürden ab. Die AG „Forschung“ liefert Impulse für neue Forschungsprojekte und vernetzt vorhandene Forschungsaktivitäten, um den Austausch in der OE-Forschungs-Community zu fördern.

In monatlichen Treffen tauschen sich die Arbeitsgruppen untereinander aus und arbeiten auch gruppenübergreifend an Projekten zusammen. So haben die Arbeitsgruppen „Open Education“, „Software & Infrastrukturen“ sowie „Forschung“ gemeinsam mit Wikimedia Deutschland e.V. und dem edu-sharing Network e.V. unter Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Jahr 2020 die Bildungssuchmaschine WirLernenOnline.de (WLO) erstellt, die Schulen, Lehrkräfte, Schüler*innen, Eltern und andere Interessierte in und nach der Corona-Krise mit einer Sammlung frei nutzbarer Bildungsinhalte unterstützt(e). Die Bildungssuchmaschine verweist auf über 150.000 frei nutzbare Inhalte, Methoden und Tools zum Lehren und Lernen, Fachredaktionen haben mehr als 20.000 Inhalte zu ca. 3.500 geprüften Lehrplansammlungen zusammengestellt. Upload- und Mitmach-Funktionen fördern die Kultur des offenen Arbeitens.

Alle Arbeitsgemeinschaften treffen sich einmal im Jahr zum Sommercamp in Weimar. Hier werden die Community-Aktivitäten strategisch ausgerichtet, überlegt, wie freie Lerninhalte noch schneller und besser gesammelt, kuratiert und aufgefunden werden können, wie die Bedienung von Software z.B. für Redaktionsarbeit und Content-Sharing verbessert werden kann und vieles mehr. Darüber hinaus sind alle Arbeitsgruppen offen zugänglich für die Mitarbeit von Einzelnen. Über einen Slack-Einschreibelink kann man mit ihnen in Kontakt treten. In dem Slack-Workspace kommunizieren insgesamt schon über 400 OER-Interessierte.

Austausch zwischen Zivilgesellschaft, Bildungspraxis und Politik
Mit dem „Forum Open:Education“, das bereits viermal stattgefunden hat, will das Bündnis Freie Bildung außerdem den Austausch zwischen Zivilgesellschaft, Bildungspraxis und politischen Entscheidungsgremien über zeitgemäßes Lehren und Lernen dauerhaft fördern. Alle Beteiligten erarbeiten in einem mehrstufigen Prozess gemeinsam Einschätzungen, Strategien und konkrete Handlungsempfehlungen für zeitgemäße Bildung. Politiker*innen stellen konkrete bildungspolitische Vorhaben online vor, denen aus der Bildungspraxis passende und erprobte Projekte gegenübergestellt werden. Über einen Zeitraum von fünf Monaten wird es den Politiker*innen dann ermöglicht, sich mit Fachexpert*innen lösungsorientiert und tiefgehend auszutauschen, ihre Strategien auf ihre Realisierbarkeit zu testen und die Vorhaben weiterzuentwickeln. Landespolitiker*innen können in den Arbeitsgruppen ihre Sicht auf das Projekt einbringen oder es für ihr Bundesland oder ihre Region konkretisieren. Die durch die Praxis angereicherten Vorhaben werden auf einer Abschlussveranstaltung vorgestellt und parteiübergreifend mit einem interessierten Fachpublikum diskutiert. Die gewonnenen Erkenntnisse werden abschließend in einem offen zugänglichen Praxisleitfaden zusammengefasst.

 

 

Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 03.08.2023
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