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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 12.09.2013:

„Kinder zum Olymp!“ bringt Kinder und Kultur zusammen

Die Gewinner des neunten „Kinder zum Olymp!“-Wettbewerbs wurden ausgezeichnet
Das Bild zum Artikel
Bildrechte: Kinder zum Olymp!

Im Rahmen der Bildungsinitiative „Kinder zum Olymp!“ ruft die Kulturstiftung der Länder jedes Jahr bundesweit zu einem Wettbewerb für Kultur und Schule auf. Gemeinsam mit außerschulischen Partnern – kulturellen Einrichtungen oder Künstlern – können Schüler und Lehrer neue Ideen entwickeln und umsetzen. Die Preisträger des diesjährigen „Kinder zum Olymp!“-Wettbewerbs wurden jetzt in Berlin geehrt.

 

Die Kulturstiftung der Länder gab im Juni 2013 die diesjährigen Gewinner des neunten „Kinder zum Olymp!“-Wettbewerbs „Schulen kooperieren mit Kultur“ bekannt. 28 Schulen in acht Bundesländern überzeugten die Jurys mit innovativen kulturellen Kooperationen. Die Preisträger in den Kategorien Musik, Musiktheater, Tanz, Theater, Bildende Kunst, Architektur und Kulturgeschichte, Literatur sowie Film/Fotografie und Neue Medien wurden am 9. September 2013 im Konzerthaus Berlin ausgezeichnet. Erfolgreichstes Land im Wettbewerb ist Nordrhein-Westfalen mit acht Preisträgern, gefolgt von Bayern und Berlin mit jeweils fünf und Baden-Württemberg mit vier Gewinnern. Zwei Preise gehen nach Niedersachsen und jeweils einer nach Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Sachsen. Unter den Gewinnerschulen sind alle Schulformen vertreten: Grundschulen, Realschulen, Hauptschulen, Gesamtschulen, Gymnasien sowie Förderschulen.

Ziel der Bildungsinitiative

Der Wettbewerb der Bildungsinitiative „Kinder zum Olymp!“ wird seit 2003 jährlich von der Kulturstiftung der Länder und der Deutsche Bank Stiftung unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten durchgeführt. Die Initiative entstand in Zusammenarbeit mit den Kulturabteilungen der Länder, dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin sowie der Bundeszentrale für politische Bildung. Mit dem Wettbewerb fördert die Kulturstiftung der Länder Ideen zur Zusammenarbeit zwischen Kindern und Jugendlichen und kulturellen Einrichtungen oder Künstlern, regt neue Konzepte für die Auseinandersetzung von Schule mit Kultur an und baut Netzwerke zur kulturellen Bildung auf. Ziel der Initiative ist es, allen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu eröffnen, sich aktiv in kulturellen Projekten zu engagieren und eigene künstlerische Erfahrungen zu sammeln. Sie will junge Menschen für Kultur begeistern und ihre Kreativität anregen. Innovative Projekte, die sich in der Praxis bewährt haben, sollen nach außen getragen werden und zur Nachahmung anregen. „Kinder zum Olymp!“ ist „Ausgewählter Ort 2008“ im Rahmen von „Deutschland – Land der Ideen“. Seit 2009 gehört die Bildungsinitiative zu den von der Kultusministerkonferenz empfohlenen Schülerwettbewerben.

Teilnehmen können alle Schulen
Teilnehmen können alle allgemeinbildenden Schulen in Deutschland sowie die deutschen Auslandsschulen. Gemeinsam mit einer kulturellen Einrichtung oder Künstlern aller Sparten kann sich eine ganze Schule, eine Klasse, ein Kurs oder eine Arbeitsgemeinschaft beteiligen. „Kinder zum Olymp!“ zeichnet nicht nur Einzelprojekte, sondern auch Schulen mit dem überzeugendsten Kulturprofil aus, also Schulen, in denen die Künste fächerübergreifend den Alltag prägen. Der Wettbewerb ist nach den Schulklassen 1 bis 4, 5 bis 9 und 10 bis 13 gegliedert. Möglich sind aber auch klassen- bzw. altersgruppenübergreifende Projekte. Der Wettbewerb umfasst die Sparten: Bildende Kunst, Architektur und Kulturgeschichte, Film, Fotografie und Neue Medien, Literatur, Musik, Musiktheater, Tanz, Theater und Kulturelles Schulprofil. Mögliche Kooperationspartner sind Museen, Galerien, Theater, Bibliotheken, Literaturhäuser, Bands, Tanztheater, Orchester, Musik- und Kunstschulen, Künstlerische Hochschulen, Kulturvereine, Kirchen, Maler, Bildhauer, Medienkünstler, Architekten, Autoren, Musiker, Tänzer oder Schauspieler.

Der Wettbewerb ist jedes Jahr auf der Suche nach Projekten, die nicht nur im Rahmen von Projekttagen umgesetzt werden, sondern über einen längeren Zeitraum zum Schulleben dazu gehören. Auch sollte das Konzept „alltagstauglich“ und „übertragbar“ sein.

Über die Preisvergabe entscheidet eine unabhängige Fachjury, die sich pro Sparte aus einem Künstler, einem Pädagogen und einem Jugendlichen zusammensetzt. Die Jugendlichen gehören zu den Preisträgern des vorhergehenden Wettbewerbs. Insgesamt werden 30 Geldpreise vergeben: pro Sparte vier Preise à 1.000 Euro – ein Preis für jede Altersgruppe. Im Bereich „Kulturelles Schulprofil“ werden zwei Preise mit je 2.000 Euro ausgeschrieben – einmal für eine Grundschule und einmal für eine weiterführende Schule.

Die aktuellen Gewinner
750 allgemeinbildende Schulen hatten sich in diesem Jahr mit ihren Projekten beworben. 40.000 Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen haben aktiv an den kulturellen Schulprojekten mitgewirkt. Sylvia Löhrmann, Nordrhein-Westfalens Ministerin für Schule und Weiterbildung und erste Vizepräsidentin der Kultusministerkonferenz, überreichte bei der feierlichen Preisvergabe am 9. September 2013 die Preise des neunten bundesweiten „Kinder zum Olymp!“-Wettbewerbs „Schulen kooperieren mit Kultur“. Freuen konnte sich zum Beispiel die Kastanienbaumschule in Berlin. Die Grundschüler/innen haben ein Haus entworfen, das „Kunterbuntes Schneckenhaus" heißt und das Erwachsene für sie gebaut haben. In ihm wird gelesen und getauscht, gemalt und entspannt. Es gibt offene Räume, in denen sich alle begegnen können, und geheime Orte, an denen man auch einmal allein sein kann. Oder die Realschule Friedensschule Neustadt (FSN) in Waiblingen: Sie wurde für ihr Musical „Blues Brothers“ geehrt: Die FSN ist eine Grund- und eine Werkrealschule mit einer Integrationsklasse für Schüler mit Lernbehinderungen. An dem Musical konnten sich alle Alters- und Sozialgruppen der Schule beteiligen. Auf diese Weise haben sich die positiven Erlebnisse während der Übungszeiten und der gemeinsam verbrachten Freizeit auf das gesamte Schulklima übertragen.

Glücklich sind auch die Gewinner aus Bayern: 30 Jugendliche aus Gymnasien des Münchner Umlands entwickelten gemeinsam mit Musikern des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks (BR) und BR-Mediencoaches sowie mit Experten der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit musikalisch-journalistische Hörbilder zum Thema Nationalsozialismus in München, die jeweils mit einer konkreten Person verbunden sind: Kindertransporte (Beate Siegel/Bea Green) – Displaced Persons (Karl Rom) – Widerstand (Hans Haberl) – Euthanasie (Karoline Steidle). Ziel des Projekts ist es, die nationalsozialistische Bedrohung und Verfolgung, die sich an den Biografien junger Menschen verdeutlichen lässt und an bedeutenden Orten in München festgemacht werden kann, mit Hilfe des Mediums Hörbild/Radiofeature hör- und sichtbar zu machen und dadurch lebendige Orte lokalen Gedenkens zu schaffen.

In der Sparte „Kulturelles Schulprofil“ gehen die ersten Preise an die Grundschule Birkach in Stuttgart sowie an die Integrierte Gesamtschule Paffrath/Nordrhein-Westfalen.

Im Oktober startet die nächste Runde

Zusätzlich konnte jede Jury ein Projekt zum „Favoriten“ küren, das als „Finalist“ an der Bewerbung um den Hauptpreis teilgenommen hat. Der Gewinner des Hauptpreises, der mit 5.000 Euro dotiert ist, wurde erst bei der Preisverleihung in Berlin bekanntgegeben. In diesem Jahr, beim neunten bundesweiten „Kinder zum Olymp!"-Wettbewerb waren das die Ludwigsburger Osterholzschule und die Tanz- und Theaterwerkstatt Ludwigsburg mit ihrem Projekt „Karawanserei in der Weststadt - Zwerg Nase". Innerhalb von zwei Jahren setzten sich alle 210 Grundschüler der Schule intensiv mit der Erzählung „Zwerg Nase" von Wilhelm Hauff auseinander und erarbeiteten mit einer Regisseurin und Bühnenbildnerin der Tanz-und Theaterwerkstatt Ludwigsburg die Umsetzung der Erzählung als Theater-, Musik- und Tanzstück, in das jedes Kind – als Schauspieler, Tänzer, Sänger, Musiker, Maler, Bildhauer, Schreiner oder Klanginstallateur – eingebunden war.

Wer Lust hat, bei diesem Wettbewerb mitzumachen, braucht nicht lange zu warten: Die neue Runde 2013/2014 startet am 1. Oktober 2013. Anmelden kann man sich unter http://www.kinderzumolymp.de.



Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 12.09.2013
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