Lernen mit Lernvideos: was Schülerinnen und Schüler wissen sollten - Unterrichtsmaterial online bei Elixier

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In diesem Fachartikel zum Thema Lernvideos im Internet werden die Risiken und Chancen von selbstständigem Lernen mit Videos in Ergänzung zum Unterricht dargestellt. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, Lernvideos auf ihre Seriosität hin zu prüfen. Im Mittelpunkt stehen dabei Lernvideos der Plattform YouTube, da diese bei Jugendlichen besonders beliebt ist.

Anbieter:

Lehrer-Online | Eduversum GmbH, Taunusstr. 52, 65183 Wiesbaden

Autor:

Uta Reimann-Höhn

Lange Beschreibung:

Nutzung von Lernvideos durch Kinder und Jugendliche Immer mehr Schülerinnen und Schülern nutzen Lernvideos aus dem Internet. Besonders YouTube ist beliebt und hat inzwischen nicht nur einen riesengroßen Fundus an Lernvideos anzubieten, sondern wird von den Besucherinnen und Besuchern immer öfter auch als Suchmaschine benutzt. Die Anzahl der Nutzerinnen und Nutzer unter den Kindern und Jugendlichen wächst stetig. Kinder und Jugendliche, und natürlich auch sehr viele Erwachsene, beziehen ihr Wissen aus diesem Kanal. Dabei ist es nicht immer leicht festzustellen, ob es sich um qualifizierte Inhalte handelt oder um Videos mit ungeprüften Informationen und möglicherweise falschen oder unvollständigen Erklärungen. Lernvideos können den Unterricht ergänzen Gute Lernvideos sind keine Konkurrenz zum Unterricht, sondern sie ergänzen aktuelle Lerneinheiten und ermöglichen den Kindern und Jugendlichen einen zusätzlichen Zugang zum Thema. Da sehr viele Schülerinnen und Schüler diesen Weg beim Lernen nutzen, kann die Schule das nicht ignorieren. Im Sinne der Medienkompetenzförderung müssen Schülerinnen und Schüler allerdings lernen, den Wahrheitsgehalt und die Seriosität von Lernvideos selber herauszufinden. Gelingt das, kann das Lernen mit Videos als außerschulische Lernmethode zum Lernerfolg beitragen. Die Vorteile von Lernvideos sind: Sie können unabhängig von Uhrzeit oder Tageszeit angeschaut werden. Sie können so oft wie nötig angeschaut werden. Sie können an jedem Punkt des Videos gestoppt werden. Durch die grafische Aufbereitung können Inhalte viel leichter erklärt werden. Häufig bieten sie die Möglichkeit zum Dialog, beispielsweise in den Kommentaren. Sie können von jedem Ort mit Internetzugang angeschaut werden, also auch unproduktive Wartezeiten verkürzen. Sie sind oft unterhaltsam und bringen Wissen auf den Punkt. Viele Lernvideos sind für die Nutzerinnen und Nutzer kostenlos (außer Werbeeinblendungen). Die Nachteile von Lernvideos sind: Der Wahrheitsgehalt ist oft nur schwer zu überprüfen. Fast alle Videos sind werbefinanziert. Gute Videos zu einem bestimmten Unterrichtsthema sind nicht immer leicht zu finden, da das Angebot groß ist und es keinen Wegweiser durch den Kanal gibt. Schülerinnen und Schüler schalten im Unterricht ab, weil sie den Lernstoff zu Hause per Video nachholen können. Fünf Schritte, um die Qualität von Lernvideos zu prüfen Es ist wichtig, den jugendlichen Nutzerinnen und Nutzern von Lernvideos Kriterien zu vermitteln, mit denen sie deren Qualität überprüfen können. Mit den folgenden fünf Schritten kann jedes Video bereits recht gut eingeschätzt werden. Seriöse Lernvideos liegen auf einem Kanal, der offen kommuniziert , welche Personen, Marke oder Einrichtung dahinter steht. Über den Kanal-Namen oder das Logo (oben rechts) gelangt man auf die Kanal-Seite und findet dort bei seriösen Seiten über den Menüpunkt "Kanal-Info" auch das Impressum. Nun kann der Betreibername , falls er nicht selbsterklärend ist, im Netz gesucht werden. Vertrauenswürdig sind Fachleute (Lehrkräfte, Dozentinnen und Dozenten, pädagogische Fachkräfte) oder ältere Schülerinnen und Schüler, die sich auf spezielle Lerninhalte konzentrieren und diese auf ihre eigene Art erklären. Auch der Umfang und das Gründungsjahr des Kanals sind aufschlussreich. Wenn regelmäßig Videos hochgeladen werden, der Kanal schon einige Jahre alt ist und ein großes Portfolio hat, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er seriös ist. Interessant sind auch die Zugriffszahlen . Videos mit vielen Zugriffen werden in der Regel oft weiter empfohlen und die Wahrscheinlichkeit, dass sie qualitativ gut sind, ist hoch. Zufriedene Benutzerinnen und Benutzer hinterlassen oft einen positiven Kommentar, unzufriedene kritisieren. Kommentare durchzulesen macht also durchaus Sinn, um zu erfahren, wie andere Besucherinnen und Besucher auf die Lernvideos reagieren, was sie an diesem Video gut finden und was nicht so gut ist. Über die Finanzierung von Lernvideos sprechen Hochwertige Lernvideos herzustellen kostet viel Zeit und ist sehr aufwendig. Wenn Lehrkräfte mit ihren Schülerinnen und Schülern schon Filmprojekte realisiert haben, können sie daran anknüpfen. Natürlich stellt sich dann auch die Frage, wie dieser Aufwand finanziert wird. Bei Videos auf YouTube sind das unterschiedliche Werbeformen, die der Kanal-Betreibende für jedes einzelne Video individuell einstellen kann. Diese Monetarisierung ist bei vielen Betreiberinnen und Betreibern der Antrieb, überhaupt Videos bei YouTube hochzuladen. Je häufiger ein Video angesehen wird, desto mehr Geld verdient der Betreibende. Schülerinnen und Schüler sollten sich also überlegen, welche Absicht hinter den Lernvideos steht. Da die Monetarisierung oft in keinem Aufwand zur Arbeit steht, kann der Kanal-Betreiber auch andere Gründe haben. Mögliche Zielsetzungen von Kanal-Betreiberinnen und -Betreibern : Große Marken wollen ihre Bekanntheit durch die Präsenz auf YouTube steigern. Bildung ist dafür immer ein glaubwürdiger und seriöser Ansatzpunkt. Klassische Printmedien oder öffentlich-rechtliche Anstalten versuchen sich auch in der digitalen Welt einen Namen zu machen und damit neue Interessenten zu gewinnen. Influencerinnen und Influencer versuchen bestimmte Produkte bekannt zu machen und zu verkaufen, indem sie diese in Bildungsthemen einbinden. Virale Videos , also Videos mit sehr hohen Aufruf-Raten, generieren ein schönes Nebeneinkommen. Je klarer ist, welche Absicht hinter einem Video steht, desto besser. Grundsätzlich ist es nicht verwerflich, mit guten Lernvideos über Werbung Einnahmen zu erzielen. Über die Qualität eines Videos sagt die Zielsetzung des Betreibers häufig nichts aus, sie sollte für die Nutzerinnen und Nutzer jedoch klar zu erkennen sein.

Bildungsebene:

Berufliche Bildung Sekundarstufe I Sekundarstufe II

Frei zugänglich:

nein

Kostenpflichtig:

ja

Lernressourcentyp:

Arbeitsmaterial

Lizenz:

Frei nutzbares Material

Sprache:

Deutsch

Themenbereich:

Schule fachunabhängige Bildungsthemen sonstige fachunabhängige Bildungsthemen
Berufliche Bildung Berufliche Bildung allgemein Berufswahl, Berufsvorbereitung, Berufsberatung

Geeignet für:

Lehrer