``Verfolgte Schüler - gebrochene Biographien`` Diskriminierung von Schülern in der DDR
26.10.2006, 14:00 Uhr - 28.10.2006, 14:00 Uhr
Evangelische Akademie Meißen, St.-Afra-Klosterhof, Freiheit 16, 01662 Meißen
Dresden/ Meißen
Sachsen
Deutschland
hait@rcs.urz.tu-dresden.de
Workshop „Verfolgte Schüler – gebrochene Biographien“
Das Bildungssystem der DDR machte es sich zum Ziel, „allseitig gebildete sozialistische Persönlichkeiten“ zu erziehen. Eltern, Schüler, Lehrlinge und Studenten mussten mit Repressionen rechnen, wenn sie sich diesem staatlichen Anspruch widersetzten. Die Folgen dieser Eingriffe sind trotz Rehabilitierung für viele Betroffene noch heute zu spüren.
Zu den Unterdrückungsmaßnahmen gehörten neben Nichtzulassung zum Abitur bzw. Studium, dem Ausschluss von jeglicher Berufsausbildung bzw. das Abdrängen in nicht gewünschte und wenig attraktive Berufe auch die Einweisung in Erziehungsanstalten wie Kinderheime für Schwererziehbare, Jugendwerkhöfe oder Jugendhaftanstalten.
Einige Betroffene versuchten diesen Repressalien mit ihrer Ausreise in die Bundesrepublik zu entgehen, was erneut zu Konflikten mit der Staatsmacht der DDR führte.
Die Ursachen und Methoden von Benachteiligung und Verfolgung, deren Folgen für die berufliche und persönliche Entwicklung von Betroffenen im Zusammenhang mit den juristischen Grundlagen, der behördlichen wie individuellen Praxis an den Schulen und Schulämtern sowie durch Lehrer und Direktoren in der DDR sind Inhalte von verschiedenen Forschungsprojekten, die sich mit dem Bildungswesen der ehemaligen DDR beschäftigen. Dabei werden das Jugendleben, die Jugendkultur und der Umgang der SED mit den Jugendlichen in der DDR mit einbezogen, um neben den systembedingten alltäglichen Methoden gerade auch die besonderen repressiven Maßnahmen gegenüber benachteiligten Jugendlichen hervorzuheben.
Der geplante Workshop wird zum interdisziplinären Austausch zwischen Vertretern der einzelnen Fachwissenschaften wie Pädagogik, Soziologie und Zeitgeschichte, aber auch der Politik und Verwaltung beitragen. Neben einem Transfer auf wissenschaftlicher Ebene sollen auch einzelne Zeitzeugen wie auch Vertreter von Opfergruppen zu einer weiteren Aufarbeitung des Erziehungs- und Bildungswesens der DDR sowie seiner Folgen beitragen.
Schließlich soll auch die Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen für eine Rehabilitierung wie auch die Grenzen und Möglichkeiten bei deren Umsetzung betrachtet werden. Insgesamt gilt es Desiderate der Thematik festzuhalten, zu diskutieren und Forschungsperspektiven zu erschließen.
Der Workshop findet vom 26. bis 28. Oktober 2006 in der Evangelischen Akademie Meißen statt. Interessierte werden gebeten, sich bis zum 8. Oktober 2006 bei Frau Hannelore Georgi anzumelden. Die Teilnahme ist nur mit einer schriftlichen Anmeldebestätigung des Veranstalters möglich.
Es werden keine Teilnahme- und Unterkunftsgebühren erhoben. Die Fahrtkosten werden teilweise erstattet.
Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. an der TU Dresden
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E-mail: hait@rcs.urz.tu-dresden.de
Schlagwörter
Deutschland, Bildungsgeschichte, Wiedergutmachung, Vergangenheitsbewältigung, Schule DDR, Aufarbeitung, Schulgeschichte, Deutschland (DDR), Ideologie/Erziehung, Sozialismus, Schüler, Politische Verfolgung, Unterdrückung,
Inhaltsbereich der Veranstaltung | Sekundarstufe II; Berufliche Bildung; Wissenschaft/Bildungsforschung |
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Adressaten | Hochschullehrer/innen / Forscher/-innen; Fachleute aus Bildungspolitik und -verwaltung |
Tagungssprache | Deutsch |
Relevanz | bundesweit |
Veranstalter | Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. an der TU Dresden |
Zuletzt geändert am | 17.10.2006 |