Schulleitungssymposium 2004: Schule und Schulleitung im internationalen Kontext - Schulischer Alltag zwischen Deregulierung und Bildungsstandards
14.10.2004, 15:30 Uhr - 16.10.2004, 13:00 Uhr
Universität Bamberg
Bamberg
Bayern
Deutschland
Huber@se-sm.de
h t t p : / / w w w . s e - s m . d e
Schulleiterinnen und Schulleiter sind heute mit neuartigen und folgenreichen
Entwicklungen konfrontiert. Während bislang die Bezugspunkte schulischer
Erziehung in regionalen bzw. Ländergrenzen zu finden waren, muss sich
heute jede Schule im internationalen Vergleich bewähren. Dies zeigen nicht nur
die internationalen Leistungsvergleiche bzw. Ãœberlegungen zu einem
europäischen Bildungsraum. Es handelt sich um einen fundamentalen Wandel in der
Geschichte der deutschen Schule. In nahezu allen Industriestaaten befinden sich Schulen in einem permanenten, sich beschleunigenden Reformprozess.
Die grenzüberschreitende Perspektive schulischer Arbeit bringt neue
Anforderungen, aber auch faszinierende Optionen des fachlichen
Kennenlernens und Austausches mit sich.
In vielen Ländern wurden zahlreiche neue Ideen entwickelt und Erfahrungen
gewonnen, die hilfreich sind. Themen wie Ganztagsbetreuung, Verkürzung der
Schulzeit, Umgang mit Gewalt, Fortbildung des Kollegiums, Umgang mit kultureller, sozialer, aber auch leistungsbezogener Heterogenität, Erziehungsaufgaben wie u.a. Vorbereitung auf Globalisierung,
Überprüfung der Effizienz und Nachhaltigkeit, wirtschaftliche Verantwortung, Schulleitung
als eigener Beruf mit entsprechenden Notwendigkeiten der Professionalisierung
sind in Deutschland oft noch in der Diskussion, während sie in einer Reihe von Ländern bereits umgesetzt werden.
Es ist deshalb notwendig
- internationale Entwicklungen im Bereich der Schulreform zu kennen,
- Bildungsziele nicht nur länderbezogen auszulegen,
- Anregungen zu erhalten und sich gleichzeitig der eigenen Stärken
bewusst zu werden.
International hat sich die Auffassung durchgesetzt, dass die Deregulierung
im Bereich des Schulwesens eine Voraussetzung für die Steigerung der Qualität schulischer Arbeit darstellt. Dieser Dezentralisierung und Deregulierung steht eine vielfach zu beobachtende Zentralisierung und erhöhte
Rechenschaftspflicht gegenüber. Schulsysteme werden über Leistungstests zunehmend in internationale
Konkurrenz gestellt. Die Diskussionen um Bildungsstandards, schulisches
Leistungsbewusstsein und testbedingte Homogenisierung von Lerninhalten
sind Ausdruck dieser Entwicklung.
Beides, sowohl Deregulierung als auch die Einführung von Bildungsstandards,
sind Aspekte, die gleichermaßen die Aufgaben von Schulleitung im Kern
tangieren, und zwar zum einen im Hinblick auf größere Verantwortung und
Freiheitsspielräume, zum anderen auf die zentralen Vorgaben und Erwartungen,
die sich an die Qualität schulischer Erziehungs- und Unterrichtsarbeit
richten. Es lohnt sich, die Auseinandersetzung mit Reformerfahrungen einzelner Länder, sei es national oder international, weiterzuführen im Hinblick auf Schulorganisation, auf pädagogische Führung, auf Kooperation in
Partnerschaften und die Einrichtung von Netzwerken. Das VII. Bamberger Schulleitungssymposium hat zum Ziel, die neuen Herausforderungen aus nationaler und internationaler Sicht bewusst zu
machen, Informationen und Anregungen zu liefern, zu helfen den eigenen Standpunkt
zu reflektieren und praktische Hilfen für die Arbeit als Schulleiterin und
Schulleiter zur Verfügung zu stellen.
Neben grundlegenden Vorträgen aus Theorie und Praxis, die den aktuellen
Forschungs- und Erkenntnisstand aufnehmen, werden zwei Arten von
Arbeitsgruppen angeboten, die Praxisprobleme aufgreifen: Zum einen sind es Infoshops (zweistündig), in denen es um den Austausch von Informationen und
Erfahrungen geht. Zum anderen gibt es Workshops (vierstündig), in denen von
alltäglichen Problemen ausgehend konkrete Handlungsstrategien und Verhaltensweisen
erarbeitet werden. Darüber hinaus findet ein Marktplatz mit Roundtables
und Posterpräsentationen statt.
Schlagwörter
Schulleitung, Schulentwicklung, Bildungsmanagement, Schulqualität, Bildungsverwaltung, Schulaufsicht, Schulverwaltung, Schulreform, School Improvement, School Effectivenes, General In-Service-Training Course, Management & Autonomy, Guidance & Counselling, Quality management & evaluation, Pedagogy & didactics, Links between education & the world of work, European citizenship & European,
Inhaltsbereich der Veranstaltung | Primarstufe; Sekundarstufe I; Sekundarstufe II; Sonderschule/Förderschule; Berufliche Bildung; Hochschule; Erwachsenenbildung/Weiterbildung; Wissenschaft/Bildungsforschung; Bildungspolitik/Bildungsverwaltung |
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Adressaten | Ausbilder/-innen; Hochschullehrer/innen / Forscher/-innen; Lehrerbildner/-innen; Fachleute aus Bildungspolitik und -verwaltung; Erwachsenenbildner/-innen; Weiterbildungsinteressierte |
Tagungssprache | Deutsch; Englisch |
Relevanz | weltweit |
Veranstalter | Forschungsstelle für Schulentwicklung und Schulmanagement der Universität Bamberg, Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik Universität Bamberg, Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen |
Zuletzt geändert am | 30.03.2004 |