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CfP: „Children Born of World War II“ - Tagung am 7./8. Mai 2015 im GESIS-Leibniz Institut für Sozialwissenschaften, Köln

07.05.2015 - 08.05.2015

GESIS-Leibniz Institut für Sozialwissenschaften
Köln
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
ekleinau@uni-koeln.de

Am 8. Mai 2015 jährt sich zum 70. Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges. Zahlreiche Gedenkfeiern und wissenschaftliche Tagungen über die Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus sind zu erwarten, aber noch immer gibt es eine Bevölkerungsgruppe, die als sogenannter ‚Kollateralschaden‘ des Krieges aus dem kollektiven Gedächtnis der Nationen schlichtweg herausfällt. Auf dieser Tagung sollen die Lebensgeschichten von Kindern im Mittelpunkt stehen, die aus Beziehungen zwischen Besatzungssoldaten und einheimischen Frauen hervorgegangen sind. Das Phänomen der sogenannten ‚Besatzungskinder‘ ist dabei keineswegs auf Deutschland beschränkt: Nicht nur Angehörige der alliierten Streitkräfte (Amerikaner, Russen, Franzosen & Briten) haben während und nach dem Zweiten Weltkrieg mit einheimischen Frauen Kinder gezeugt, auch deutsche Soldaten haben in fast ganz Europa Nachkommen hinterlassen. Nicht immer entstammen diese Kinder einvernehmlichen Beziehungen. Die Grenze zwischen freiwilligen und erzwungenen sexuellen Kontakten war oft fließend. ‚Überlebensprostitution‘ war an der Tagesordnung und in vielen Fällen war der Tausch von Sex gegen Ware oder Geld keine ‚freiwillig‘ getroffene Entscheidung der Frauen.

Der Umgang westlicher Demokratien mit den ‚Kindern der Schande‘ bzw. den ‚Kindern des Feindes‘ und ihren Müttern war lange Zeit von Ausgrenzungs- und Diskriminierungsstrategien dominiert. Am weitesten aufgearbeitet ist das Schicksal der children born of war für Norwegen, aber auch in anderen Ländern wie Dänemark, Österreich, Frankreich und Deutschland hat der Aufarbeitungsprozess begonnen. Auf der Tagung sollen Forschungsergebnisse aus unterschiedlichen europäischen Ländern, aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen (Geschichte, Medizin, Psychologie, Sozial- und Erziehungswissenschaften) zusammengetragen, sowie über unterschiedliche methodische Zugänge (historische, quantitative & qualitative Methoden) und neue Forschungsfragen diskutiert werden. Viele ‚Besatzungskinder‘ teilen, so der bisherige Stand der Forschung, das Schicksal der Traumatisierung: Sie leiden vermehrt an Identitätskrisen, und ihnen wurden oftmals basale Menschenrechte, wie der Zugang zu (höherer )Bildung vorenthalten. Auf der Tagung sollen aber – stärker, als es bisher in der Forschung der Fall war – nach Resilienzfaktoren gefragt werden. Im Fokus stehen daher Fragen nach den Ressourcen, aus denen children born of war schöpften, z.B. vom wem sie im Laufe ihres Sozialisationsprozesses Unterstützung und Förderung erfuhren.

Die Tagung wird gefördert von KölnAlumni e.V., Freunde und Förderer der Universität zu Köln.

Bitte schicken Sie Ihre Kurzexposés (max. 250 Wörter) bis zum 30.9.2014 an:
Prof. Dr. Elke Kleinau, Universität zu Köln, Institut für vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften (ekleinau@uni-koeln.de) und

Prof. Dr. Ingvill C. Mochmann, GESIS-Leibniz Institut für Sozialwissenschaften, Köln (ingvill.mochmann@gesis.org).

Schlagwörter

Bildungsgeschichte, Tagung, Kind, Besatzungsmacht,

Inhaltsbereich der Veranstaltung Wissenschaft/Bildungsforschung
Adressaten Studierende; Hochschullehrer/innen / Forscher/-innen
Tagungssprache Deutsch; Englisch
Veranstalter GESIS-Leibniz Institut für Sozialwissenschaften
Zuletzt geändert am 11.07.2014

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