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Aufgaben im Schulbuch

30.09.2010, 14:00 Uhr - 02.10.2010, 12:00 Uhr

Bayerisches Schulmuseum Ichenhausen
Ichenhausen
Bayern
Deutschland
eva.matthes@phil.uni-augsburg.de

h t t p : / / w w w . s c h u l b u c h - g e s e l l s c h a f t . d e / f i l e s / J a h r e s t a g u n g 2 0 1 0 . p d fExterner Link

Aufgaben sind ein bisher eher vernachlässigtes Thema der Schulbuchforschung. Dies ist allein schon deshalb erstaunlich, weil sich die Schulbuchautor/inn/en mit den Aufgaben unmittelbar an die Schülerinnen und Schüler wenden und etwas von ihnen erwarten. Außerdem spiegeln die Aufgaben zentrale Kategorien der Schulbuchanalyse – das Schulbuch als (a) Politicum, (b) Paedagogicum und (c) Didacticum (in teilweiser Anlehnung an Gerd Stein, vgl. u.a. 1991) – besonders eindrücklich wider: (a) In Aufgaben finden sich in expliziter und impliziter Form Ideologien und Weltanschauungen, politische Intentionen und Reaktionen auf aktuelle politische Ereignisse. (b) Aufgaben liegen unterschiedliche Bilder von Kindern und Jugendlichen und ein bestimmtes Verständnis des Verhältnisses von Erwachsenen und Heranwachsenden sowie im Besonderen von Lehrenden und Lernenden zu Grunde. (c) Schulbuchwissen stellt immer eine Auswahl aus dem gesellschaftlichen Wissensbestand dar. Die Aufgaben hierarchisieren dieses Wissen, indem sie bestimmte Aspekte fokussieren und andere unberücksichtigt lassen. Sie machen deutlich, was und wie im Besonderen behalten und/oder reflektiert werden soll. In aktuellen Diskussionen um Bildungsstandards und Kompetenzorientierungen gewinnt die Formulierung von Aufgaben verstärkt an Bedeutung, wird zu einer (fach-) didaktischen Herausforderung. Folgende Aspekte sollen im Zentrum der Diskussion stehen: Aufgaben in Schulbüchern in unterschiedlichen politischen/weltanschaulichen Systemen und Konstellationen (z.B. in Schulbüchern totalitärer Systeme oder bestimmter religiöser Gemeinschaften); Aufgaben in Schulbüchern und die ihnen zu Grunde liegenden anthropologischen Auffassungen vom Kind und Jugendlichen (z.B. Romantisierung, Infantilisierung, Zuschreibung der Erbsünde); Aufgaben in Schulbüchern und das pädagogische Generationenverhältnis (z.B. Aufgaben als Ausdruck eines „autoritären“, „antiautoritären“, „emanzipatorischen“ Erziehungsverständnisses); Aufgaben in Schulbüchern als Spiegel gewünschten Wissens bzw. bestimmter Kompetenzen (z.B. „Input“- oder „Output“-Orientierung); Aufgaben in Schulbüchern als Ausdruck bestimmter didaktischer und methodischer Konzeptionen (z.B. Katechisation versus Selbststeuerung); Aufgaben in Schulbüchern als Widerspiegelung spezifischer Fachkulturen; Aufgaben in Schulbüchern und der Umgang mit Heterogenität (z.B. in Bezug auf Geschlecht oder Ethnie).

Schlagwörter

Bildungsgeschichte, Schulbuch, Schulbuchforschung, Funktion,

Inhaltsbereich der Veranstaltung Primarstufe; Sekundarstufe I; Sekundarstufe II; Hochschule; Wissenschaft/Bildungsforschung; Bildungspolitik/Bildungsverwaltung; Medien- und Informationskompetenz
Adressaten Allgemeine Öffentlichkeit; Lehrer/-innen; Studierende; Ausbilder/-innen; Hochschullehrer/innen / Forscher/-innen; Lehrerbildner/-innen; Fachleute aus Bildungspolitik und -verwaltung
Tagungssprache Deutsch; Englisch
Veranstalter Internationale Gesellschaft für historische und systematische Schulbuchforschung / Lehrstuhl für Pädagogik an der Universität Augsburg
Zuletzt geändert am 02.06.2010

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