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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 30.06.2003:

Ferienzeit ist Lesezeit, Teil 1

Leseempfehlungen der Kultusminister

Zum Thema Lesen startet die Online-Redaktion von Bildung PLUS eine mehrteilige Serie. Den Anfang machen die Kultusminister/innen, die wir nach ihrer Urlaubslektüre und ihren Leseempfehlungen für Kinder gefragt haben. Minister/innen aus Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein haben geantwortet und Anregungen für eine interessante Urlaubslektüre gegeben.

Wir fragten:

  1. Welcher Buchtitel fällt Ihnen als erstes ein, wenn Sie an Bildung denken, und warum würden Sie ihn empfehlen?
  2. Welche Bücher werden Sie selbst in Ihrem Urlaub lesen?
  3. Welches ist die schönste Ferienlektüre in Ihrer Schulzeit gewesen und würden Sie dieses Buch den Schülerinnen und Schülern von heute empfehlen?

Hier die ersten Antworten:

 

Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, Kultusminister in Sachsen-AnhaltProf. Dr. Jan-Hendrik Olbertz

1. Welcher Buchtitel fällt Ihnen als erstes ein, wenn Sie an Bildung denken, und warum würden Sie ihn empfehlen?

Hierzu fällt mir spontan die 1785 von Immanuel Kant veröffentlichte Schrift: "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten" ein, die ich für eine der wichtigsten der Philosophiegeschichte halte. Hier beschreibt Kant in verständlicher Form die Grundlagen seines ethischen Systems: Danach ist Vernunft die höchste und letzte Autorität der Moral.

2. Welche Bücher werden Sie selbst in Ihrem Urlaub lesen?

Ich habe mir zunächst zwei Bücher herausgelegt, die ich in den Ferien wieder lesen bzw. lesen möchte. Dazu gehören Goethes Wahlverwandtschaften, die ich zuletzt während meiner Studentenzeit gelesen habe. Weil ich Finnland liebe, lasse ich mich auf eine Lesereise entführen, die das faszinierende Land am Rande Europas in schillernden Geschichten beschreibt. Helge Sobik: "Das letzte Postamt diesseits des Polarsterns. Finnische Fundstücke."

3. Welches ist die schönste Ferienlektüre in Ihrer Schulzeit gewesen und würden Sie dieses Buch den Schülerinnen und Schülern von heute empfehlen?

Ich erinnere mich noch gut an ein Buch von Erich Kästner, das ich als Kind mit großem Vergnügen gelesen habe und das ich auch heute noch zur Lektüre empfehlen kann. "Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee". Das Buch handelt von einem Schüler, der gut im Rechnen ist und deshalb aus Strafe einen kreativen Aufsatz über die Südsee schreiben muss. Über die Südsee fällt ihm gar nichts ein. Deshalb ist es ein einziger Glücksfall, dass er an diesem Nachmittag seinen Onkel besucht. Der verspricht ihm Hilfe. Und außerdem ist der 35. Mai - ein Tag, an dem die seltsamsten Dinge geschehen....

 

Ute Schäfer, Ministerin für Schule, Jugend und Kinder Nordrhein-WestfalenUte Schäfer

1. Welcher Buchtitel fällt Ihnen als erstes ein, wenn Sie an Bildung denken, und warum würden Sie ihn empfehlen?

Bei Bildung und Lesen denke ich natürlich an die so genannten Klassiker, an Goethes "Faust" etwa, an Lessings "Nathan der Weise" - ein gerade angesichts der religiösen Thematik und des Toleranzgedankens der Ringparabel ungemein aktuelles Werk -, aber auch an Büchners "Woyzeck", wegen seiner ungeheuren Modernität und seiner sozialen Problematik, an Thomas Manns "Zauberberg", an Brechts "Galileo Galilei" oder an Grass "Blechtrommel". Es ist mir nicht möglich, bei Bildung nur an ein Werk zu denken und die Liste ließe sich ungeheuer erweitern. Was ich aber meine, ist, dass junge Menschen möglichst viele dieser "Klassiker"  kennen sollten - womit ich nicht allein die Epoche meine. Es gehört zur kulturellen Identität auch ein gemeinsames Basis-Wissen dazu. Und viele dieser großartigen Werke haben Thematiken, die zwar zeittypisch verarbeitet werden, grundsätzlich aber zeitlos sind.

2. Welche Bücher werden Sie selbst in Ihrem Urlaub lesen?

Das weiß ich noch nicht genau - denn bis zu meinem Urlaub sind es noch ein paar Wochen. Auf meiner Liste aber stehen "Populärmusik aus Vittala" des Schweden Mikael Niemi, "Tea Bag" von Hennig Mankell, "Die Schwalben von Kabul" von Yasmina Khadra, "Die Romanleserin" von Pearl Abraham, "Des Lebens Fülle" von Anna Quindlen. Dazu kommt auch leichtere Lektüre wie "Pokorny lacht" von Frank Goosen, "Ein perfekter Freund" von Martin Suter oder ein paar Kriminalromane. Was ich davon schaffe, weiß ich natürlich noch nicht. 

3. Welches ist die schönste Ferienlektüre in Ihrer Schulzeit gewesen und würden Sie dieses Buch den Schülerinnen und Schülern von heute empfehlen?

Ich habe als Kind - dem Zeitgeist entsprechend - viele Enid-Blyton-, aber auch Karl-May-Bücher gelesen. Natürlich auch Astrid Lindgren - je nach Alter. Enid Blyton und Karl May würde ich heute nur bedingt empfehlen, da gibt es modernere Abenteuerbücher. Aber ich halte nach wie vor viel von Astrid Lindgren, speziell von "Ronja Räubertochter". Spannende und hervorragende Lektüre sind auch "Krabat" von Otfried Preussler, "Die rote Zora" von Kurt Held und natürlich "Momo" oder die "Unendliche Geschichte" von Michael Ende. Na klar, dass heute auch die Harry-Potter-Bücher zum Standard gehören, was ich sehr begrüße, denn ich bin überzeugt davon, dass durch Joanne K. Rowling ganz viele Kinder die Lust am Lesen entdeckt haben.

 

Bernd Busemann,Kultusminister in NiedersachsenBernd Busemann

1. Welcher Buchtitel fällt Ihnen als erstes ein, wenn Sie an Bildung denken, und warum würden Sie ihn empfehlen?

"Spass-Pädagogik" von Josef Kraus. Das Buch legt in zum Teil humorvoller und prägnanter Weise die Irrwege und Sackgassen des deutschen Schulsystems offen.

2. Welche Bücher werden Sie selbst in Ihrem Urlaub lesen?

"Der Aufstand  - 17. Juni 1953" von Guido Knopp und "Die Schuld" von John Grisham

3. Welches ist die schönste Ferienlektüre in Ihrer Schulzeit gewesen und würden Sie dieses Buch den Schülerinnen und Schülern von heute empfehlen?

"Tom Sawyer und Huckleberry Finn" von Mark Twain. Dieses Buch kann man auch heute noch empfehlen, - trotz "Harry Potter".

Autor(in): Ursula Münch
Kontakt zur Redaktion
Datum: 30.06.2003
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