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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 08.02.2018:

Kinderrechte in Bildungseinrichtungen

Der Verein „Makista – Bildung für Kinderrechte und Demokratie“
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Bildrechte: Makista

Der gemeinnützige Verein „Makista – Bildung für Kinderrechte und Demokratie“ setzt sich gemeinsam mit Partnern bundesweit dafür ein, dass Kinderrechte von mehr Bildungseinrichtungen wahrgenommen werden. Er berät Schulen und andere Institutionen, führt Trainings durch, initiiert Projekte, stellt Praxis-Materialien zur Verfügung und trägt zur bundesweiten Vernetzung von Initiativen zur Umsetzung der Kinderrechte in Bildungseinrichtungen bei.


Die UN-Kinderrechtskonvention wurde 1989 weltweit verabschiedet und gilt seit 1992 auch in Deutschland. Darin wird festgehalten, welche Rechte Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben, um sich gut entwickeln zu können. Sie definiert Standards zum Schutz der jungen Menschen und gibt klare Orientierung für Menschlichkeit, Inklusion, Bildungsgerechtigkeit, Förderung und Teilhabe von klein auf in einer demokratischen Gesellschaft. Doch obwohl die Kinderrechtskonvention seit über 25 Jahren in Deutschland gesetzlich verankert ist und als Wertegrundlage bei der Gestaltung von Bildungseinrichtungen gilt, ist sie noch längst nicht allen bekannt.

„Makista – Bildung für Kinderrechte und Demokratie“

Der gemeinnützige Verein „Makista – Bildung für Kinderrechte und Demokratie“ setzt sich gemeinsam mit Partnern bundesweit dafür ein, dass Kinderrechte von mehr Bildungseinrichtungen umgesetzt werden. Gegründet wurde Makista im Jahr 2000 als überparteilicher, gemeinnütziger Verein mit Sitz in Frankfurt am Main. Sein Ziel war von Anfang an die Verbindung von Bildung, Kinderrechten und Demokratie. In den ersten Jahren engagierte sich Makista vor allem in Kinderrechtsprojekten mit Kindern und Jugendlichen, Eltern, Lehrkräften und Schulen. So entwickelte er zum Beispiel mit dem Wiesbadener Künstler Rüdiger Steiner die „Himmelleitern für Kinderrechte“ sowie weitere Kunstprojekte, führte zusammen mit dem Deutschen Kinderschutzbund den Elternkurs „Starke Eltern, starke Kinder“ durch und initiierte den Sonderpreis „Kinderrechte in der Schule“.

Das Modellschul-Netzwerk für Kinderrechte Hessen

Im Jahr 2009 beschloss Makista, seine Arbeit nachhaltiger auszurichten, da Einzelprojekte zwar punktuell wirksam waren, aber insgesamt einen zu geringen Einfluss auf die Schulkultur hatten. Ziel war von nun an verstärkt der Aufbau von Bildungsstrukturen an einzelnen Kinderrechte-Schulen, in Landesschulnetzwerken und länderübergreifenden Kooperationen. In Kinderrechte-Schulen sollten Kinder und Jugendliche im Unterricht, in Projekten, im gesamten Schulleben und durch geeignete Partizipationsstrukturen ihre Rechte kennenlernen und aktiv ausüben können und alle an Schule Beteiligten eine Kultur des Miteinanders entwickeln. 2010 entstand in Kooperation mit UNICEF Deutschland und der Ann-Kathrin-Linsenhoff-UNICEF-Stiftung die Idee eines Modellschul-Netzwerks für Kinderrechte, das auf den Erfahrungen des bundesweiten Schulprogramms der Bund-Länder-Kommission „Demokratie lernen und leben“ aufbaute. Als Teil einer landesweiten Infrastruktur für Kinderrechte in Hessen wurden zunächst zehn Schulen im hessischen Rhein-Main-Gebiet zu Kinderrechte-Schulen, die im Netzwerk voneinander lernten und sich gegenseitig fortbildeten. Heute arbeiten 20 Schulen aus ganz Hessen in dem Netzwerk zusammen. Die Kinderrechte wurden in den Referenzrahmen für Schulqualität aufgenommen und das Kultusministerium übernahm die Schirmherrschaft für das Programm. Makista unterstützt die Schulen durch individuelle Entwicklungsgespräche, Studientage für das Kollegium, regelmäßige Beratungen, Fortbildungen und Praxismaterialien. Seit dem Schuljahr 2016/2017 tauschen sich die beteiligten Schulen in drei regionalen Prozessentwicklungsgruppen unter gemeinsamer Leitung von Makista und dem Projekt des Hessischen Kultusministeriums „Gewaltprävention und Demokratielernen“ (GuD) aus.

„16eins – Netzwerk für Kinderrechte, Bildung und Demokratie“
Zeitgleich förderte Makista den länderübergreifenden Austausch, der sich damit beschäftigte, wie eine kindergerechte Schule und Bildungslandschaft in ganz Deutschland etabliert werden kann. Zu diesem Zweck wurde gemeinsam mit der Kathinka-Platzhoff-Stiftung und UNICEF Deutschland „16eins – Netzwerk für Kinderrechte, Bildung und Demokratie“ aufgebaut, dem mittlerweile viele weitere Partner und Mitglieder aus dem Bund und den 16 Bundesländern angehören. Jährlich finden ein Netzwerktreffen sowie eine bundesweite Fachtagung statt. Als Plattform der länderübergreifenden Kooperation dient die von Makista betreute Website www.kinderrechteschulen.de. Durch die enge Zusammenarbeit im 16eins-Netzwerk sind verschiedene Landesprogramme und Netzwerke von Kinderrechte-Schulen in weiteren Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz entstanden. Seit Ende 2016 arbeitet das 16eins-Netzwerk auf der Grundlage des Manifests „Kinderrechte, Demokratie und Schule“ von Lothar Krappmann und bringt seine Erfahrungen in das Themennetzwerk der National Coalition (NC) „Kinderrechte in Bildungseinrichtungen“ ein. Im November 2017 lud das Netzwerk zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik zur Entwicklungskonferenz „Gemeinsam für Demokratie, Kinderrechte, Global Goals“ nach Berlin ein.

„Bildungsbande – Mit Kinderrechten in die Zukunft“
Seit 2014 führt Makista in Kooperation mit der Zukunftsstiftung Bildung das Programm „Bildungsbande – Mit Kinderrechten in die Zukunft“ durch. In dem Peer-to-Peer-Projekt lernen Kinder von Kindern und Jugendlichen und Kinder mit Kindern – Schülercoachs von weiterführenden Schulen unterstützen Grundschulkinder und Grundschulkinder begleiten Vorschulkinder. Die Schülercoaches entwickeln eigene Ideen und erfahren durch die Umsetzung Anerkennung und das Gefühl, etwas bewirken zu können. Das Programm wird durch Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte begleitet. In dem Modellprojekt „Kleine Worte – Große Wirkung – Kinderrechte in Kitas“ in Hanau unterstützt Makista die beteiligten Kitas dabei, die Kinderrechte zum Leitbild und zur Basis ihrer Arbeit zu machen. Erzieher/innen lernen die Bedeutung der Kinderrechte für den pädagogischen Alltag kennen und prüfen, wo sie schon gut verwirklicht sind und wo in den Bereichen Schutz, Förderung und Beteiligung noch Handlungsbedarf besteht.

Weitere Angebote
Daneben berät Makista seit 2010 Schulen bei der ganzheitlichen Entwicklung zur Kinderrechte-Schule und stellt ihnen Unterstützungsangebote zur Verfügung. Ebenso unterstützt der Verein Landesverwaltungen, Stiftungen und Organisationen beim Aufbau von regionalen oder landesweiten Schulnetzwerken für Kinderrechte und führt sowohl für Städte und Kreise als auch landes- oder bundesweit Fachtage zum Thema Kinderrechte in Bildungseinrichtungen durch. Regelmäßig bietet er die Fortbildung „Kinderrechte lernen und leben“ für Schulleitungsmitglieder, Lehr- und Fachkräfte, Studierende, Elternvertretungen und weitere Multiplikator/inn/en sowie Trainings an. Der von ihm ausgerichtete pädagogische Tag „Auf dem Weg zur Kinderrechte-Schule“ ist Bestandteil eines Schulentwicklungsprozesses zu Kinderrechten und Demokratie. Für Fachveranstaltungen zu den Kinderrechten initiiert er Workshops und Fachvorträge. Makista unterstützt außerdem Schulen bei ihrem Dialog mit Eltern über das Thema Kinderrechte und erstellt Praxismaterialien zu den Kinderrechten für Kinder, Jugendliche, Lehrkräfte und Eltern.

Die Website kinderrechteschulen.de
Auf der Website http://www.kinderrechteschulen.de/ hält Makista allgemeine Informationen und Neuigkeiten rund um die Themen „Kinderrechte, Bildung und Demokratie“ bereit. Hier erfahren Schulen, wie sie Kinderrechte ganzheitlich – im Unterricht, in Projekten, im Schulleitbild, in Kooperation mit Partnern – umsetzen können und wie Bildungslandschaften und Schulnetzwerke für Kinderrechte entstehen. Der „Bund-Länder-Kompass“ bildet Kontakte aus allen Bundesländern, Unterstützungsangebote und bundesweite Programme ab. Die Infothek hält Fachliteratur und grundlegende Texte, Praxis-Material für Erwachsene und Kinder sowie Filme bereit. Und dreimal im Jahr informiert der länderübergreifende Newsletter „Kinderrechte, Bildung und Demokratie“ über die Entwicklungen in den 16 Bundesländern, berichtet von guten Beispielen, informiert über Landesprogramme sowie neue Materialien und Fortbildungen.

 

 

Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 08.02.2018
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