Jugend als Lebensphase - Jugend als Wert. Ueber die Politisierung eines kulturgeschichtlichen Begriffs am Beispiel der biographischen Selbstdefinition dreissigjaehriger ehemaliger Gymnasiasten.
Jugend ist - nach ihrem kulturhistorischen Bedeutungsursprung - die Lebensphase der Identitätsfindung. So wie man in der Jugend vor dem eigenen zukünftigen Leben zunächst gleichsam zurücktritt und mit Erwartungen wieder an es herantritt, so kann man in der Jugend sich von der Gesellschaft distanzieren und gleichzeitig Wertansprüche an sie stellen. Die ursprünglich biographische Bedeutung von Jugend wird dann mit politischen Gehalten aufgefüllt. Wenn das der Fall ist, dann müßte die biographische Selbstdefinition als Jugendlicher nicht nur negativ mit "erwachsenen" biographischen Einstellungen, sondern auch positiv mit "jugendlichen" politischen Einstellungen zusammenhängen. Diese Hypothese wird an einer Stichprobe von 1.989 30jährigen ehemaligen Gymnasiasten überprüft. Das vorausgesagte Muster bestätigt sich durchweg. Die Politisierung des Begriffs Jugend wird abschließend im Kontext des jüngsten Wertwandels in der Bundesrepublik diskutiert. (DIPF/Orig.).
Schlagwörter
Jugendforschung, Politikforschung, Abiturient, Jugendlicher,
Quelle | In: Zeitschrift für Pädagogik, 34 (1988) 1, S. 65-86, URL des Volltextes: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-pedocs-144714 |
---|---|
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0044-3247 |
URN |
urn:nbn:de:0111-pedocs-144714 |
Erfasst von | Sekretariat der Kultusministerkonferenz, Bonn |
Update | 1994_(CD) |