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Vorsprachliche und frühe sprachliche Fähigkeiten bei reif und unreif geborenen Kindern.

h t t p s : / / w w w . f o r s c h u n g - s p r a c h e . e u / f i l e a d m i n / u s e r _ u p l o a d / D a t e i e n / H e f t a u s g a b e n / 2 0 1 7 - 2 / F S _ 2 _ 2 0 1 7 _ W o l f s p e r g e r _ 8 4 . p d fExterner Link

Die Zahl unreif geborener Kinder hat in den vergangenen Jahren durch die steigende Überlebenschance extrem unreif geborener Kinder zugenommen. Studien haben gezeigt, dass die weitere Entwicklung der unreif geborenen Kinder mit einer Gefährdung der körperlichen Entwicklung und entwicklungspsychologischen Risiken einhergeht. Bisherige wissenschaftliche Untersuchungen zu vorsprachlicher Kommunikation und sprachlichen Fähigkeiten der unreif geborenen Kinder sind unzureichend, um spezifische, auch präventive Interventionsprogramme ableiten zu können. Ziel der Studie war es herauszufinden, ob bei unreif geborenen Kindern wechselseitige Abstimmungsprozesse und kommunikative Verhaltensweisen als Prädiktoren für die weitere Sprachentwicklung genutzt werden können. An der Untersuchung nahmen 27 monolingual deutsche Mutter-Kind-Paare teil (Gruppe der unreif geborenen Kinder: 13 Mutter-Kind-Paare, durchschnittliches Gestationsalter der Kinder 28 Schwangerschaftswochen, durchschnittliches Geburtsgewicht 1022 g; Kontrollgruppe: 14 Mutter-Kind-Paare, durchschnittliches Gestationsalter der Kinder 39 Schwangerschaftswochen, durchschnittliches Geburtsgewicht 3530 g). Die Datenerhebung fand an zwei Messzeitpunkten bei den Familien zu Hause statt. Am ersten Messzeitpunkt im (korrigierten) Alter der Kinder von zwölf Monaten wurden die (vor-)sprachlichen kommunikativen Fähigkeiten von Mutter und Kind anhand einer videobasierten differenzierten Interaktionsanalyse von drei je zehnminütigen Interaktionssequenzen erhoben. Zudem wurde der kindliche Entwicklungsstand anhand der Griffiths Entwicklungsskalen ermittelt. Am zweiten Messzeitpunkt im (korrigierten) Alter von 24 Monaten wurde der Sprachstand der Kinder mittels des SETK-2 erfasst. Die Studie zeigt, dass in der Gruppe der unreif geborenen Kinder die Dauer der Situationen geteilter Aufmerksamkeit in der Sequenz Symbolspiel im Alter von zwölf Monaten signifikant und stark mit dem produktiven Sprachwert im Alter von 24 Monaten korreliert (r (10) = .656, p (= .01). Das Herstellen von Situationen geteilter Aufmerksamkeit gelingt dabei unabhängig von der mütterlichen Stressbelastung, dem medizinischen Risiko bei Geburt und dem kindlichen Entwicklungsquotienten. Es konnte belegt werden, dass ein Zusammenhang zwischen der Dauer der Situationen geteilter Aufmerksamkeit in der Mutter-Kind-Interaktion und der weiteren produktiven Sprachentwicklung besteht. Um allgemein gültige Aussagen treffen zu können, müsste die Untersuchung jedoch an einer größeren Stichprobe wiederholt werden. (Orig.).

The number of preterm born children has increased over the last years due to the higher survival chance of extreme preterm born children. Studies have shown that preterm born children are at risk for their further development. Previous studies concerning the preverbal communication and verbal abilities of preterm born children are insufficient to develop specific, preventive intervention programs. The purpose of the study is to investigate, whether situations of joint attention and communicative behavior can be used as predictors of the further language development of preterm born children. 27 monolingual German mother-child-pairs participated in the study (Group of preterm born children: 13 mother-child-pairs, average gestational age 28 weeks of gestation, average birth weight 1,022 g, Control group: 14 mother-child-pairs, average gestational age of the preterm born children 39 weeks of gestation, average birth weight 3,530 g). The data were collected twice at the families' homes. At the first measurement point when the children were twelve months of (corrected) age, the (pre-)verbal communicative abilities of mother and child were investigated by means of a video based interaction analysis of three sequences of ten minutes time each. In addition the level of development was identified with the Griffiths Developmental Scales. At the second measurement point when the children were 24 months of (corrected) age the language development was tested using the SETK-2. The study showed, that in the group of the preterm born children the duration of situations of joint attention in the sequence of symbol play at the age of twelve months correlated significantly and strongly with the expressive language abilities at the age of 24 months (r (10) = .656, p (= .01). Situations of joint attention succeeded independently of the mothers' stress, the medical risk at birth and the developmental level. It could be proved that there is a correlation between the duration of situations of joint attention in the mother-child-interaction and the further expressive language development. For generally valid conclusions the same study would have to be repeated with a larger sample. (Orig.).

Schlagwörter

Bildungsforschung, Fähigkeit, Mutter-Kind-Interaktion, Frühgeburt, Sprache, Sprachentwicklung, Sonderpädagogik,

Quelle In: Forschung Sprache, 5 (2017) 2, S. 84-95, URL des Volltextes: https://www.forschung-sprache.eu/fileadmin/user_upload/Dateien/Heftausgaben/2017-2/FS_2_2017_Wolfsperger_84.pdf
Beigaben Literaturangaben
Sprache deutsch
Dokumenttyp Zeitschriftenaufsatz
ISSN 2196-6818
Erfasst von Externer Selbsteintrag
Update 2018/3

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