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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 15.01.2015:

Bessere Bildungsbedingungen für Kinder und Jugendliche

Die Stiftung Bildung fördert Projekte, die Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt stellen
Das Bild zum Artikel
Im Max Liebermann Haus am Brandenburger Tor unterzeichneten die Gründungsstifter/innen das Stiftungsgeschäft. Foto: Stiftung Bildung/Michael Janda

 

Die Stiftung Bildung engagiert sich für eine bessere Bildung für Kinder und Jugendliche und die Stärkung und Professionalisierung des zivilgesellschaftlichen Engagements aller Generationen für Bildung. Sie fördert Partizipation und Vielfalt und wirkt über das bundesweite Netzwerk der Fördervereine an Schulen und Kitas direkt an der Basis.


Im Jahr 2012 wurde auf Initiative einiger Engagierter und Mitglieder der Verbände schulischer und vorschulischer Fördervereine die Stiftung Bildung gegründet, die sich für bessere Bildungsbedingungen von Kindern und Jugendlichen einsetzt. In den vergangenen Jahren haben sich Fördervereine an Schulen und Kitas zu Landes- und Bundesverbänden zusammengeschlossen, um ihre Arbeit durch Erfahrungsaustausch, Fortbildungsangebote und lokale Bildungspartnerschaften zu stärken. Die aus ihnen hervorgegangene Stiftung mit Sitz in Berlin möchte dazu beitragen, dieses Netzwerk weiter auszubauen, um so die Handelnden vor Ort zu stärken und die Kinder und Jugendlichen in den Bildungseinrichtungen besser zu unterstützen. „Mit der Stiftung Bildung wollen wir Bildungsbedingungen für Kinder und Jugendliche nachhaltig verbessern, Vielfältigkeit, Persönlichkeitsentfaltung und Chancengerechtigkeit an Schulen und in Kitas fördern sowie das bürgerschaftliche Engagement in der Bildungslandschaft stärken, damit Bildung von allen getragen und gemeinsam gestaltet werden kann“, erläuterte Katja Hintze, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Bildung, anlässlich der Gründungsfeier. Diese fand am 24. September 2012 gemeinsam mit den Landesverbänden und dem Bundesverband der Fördervereine an Kitas und Schulen im Max Liebermann Haus am Brandenburger Tor statt. „Es scheint, als hätten wir das entscheidende Puzzleteil gefunden, welches viele Möglichkeiten wahr werden lässt!“, so Hintze. Die Stiftung Bildung ist Mitglied im Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE), im Bundesverband Deutscher Stiftungen (BVDS) und im Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin.

Ein Team von rund 14 Personen engagiert sich überwiegend ehrenamtlich für den Aufbau der Stiftung. Mit Hilfe großzügiger Spenden, vor allem von der Dietmar Hopp Stiftung, konnten 2014 für die Dauer von zwei Jahren drei Personalstellen eingerichtet werden. „Diese Initialförderung ist ein wichtiger Meilenstein und gibt der Stiftung Bildung nach einer zweijährigen ehrenamtlichen Initiativ- und Gründungsphase enormen Aufschwung“, freut sich Katja Hintze. Die Schirmherrschaft für die Stiftung hat Prof. Dr. Gesine Schwan übernommen.

Die Ziele der Stiftung
Die Stiftung Bildung handelt unabhängig und in eigener Verantwortung. Sie fördert Bildung, Partizipation und Vielfalt und unterstützt Projekte, die Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt stellen. Ihr Ziel ist es, die Bildungsbedingungen an Schule und Kita zu verbessern, sozialen Ausgleich innerhalb der Lernorte zu schaffen, Wissenstransfer zu ermöglichen, Vielfältigkeit und Chancen zu fördern sowie Kreativität und Ideen von Kindern und Jugendlichen Freiräume zu bieten. Außerdem unterstützt sie die Gründung und Tätigkeit von gemeinnützigen Fördervereinen an Schulen und Kitas, hilft ihnen bei der Erstellung von Projektanträgen und der Beschaffung von Fördermitteln sowie beim Aufbau der Verbandsstrukturen.

Ihr Fokus liegt auf den vier Schwerpunktthemen Brückenbau (beispielsweise Patenschaften, Mentoring-Programme, Elterncafé, Gewaltfreie Kommunikation), Kreativität & Talente (Persönlichkeitsentwicklung, Talente-AG, Ideenschmiede, Kreatives Schreiben), Schulexperimente (u.a. Cross Learning, Grünes Klassenzimmer, AG Molekulares Kochen, Philosophisches Klettern, Wie lerne ich am besten?) und soziale Gerechtigkeit (Einrichtung von Sozialfonds an Schulen und Kindergärten, um einen Ausgleich für benachteiligte Kinder und Jugendliche zu schaffen, Mentoring-Programme, Patenschaften, Entwicklungshilfe). Für diese Projekte vermittelt sie auch geeignete Partner.

Die Stiftung Bildung fördert erste Projekte

Zu den ersten Projekten, die die Stiftung fördert, gehört die „Temporäre Lerngruppe der Röntgen-Schule“. Sie ist ein Kooperationsprojekt der Röntgen-Sekundarschule Berlin-Neukölln, der Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH und dem Förderverein der Kurt-Löwenstein-Oberschule Berlin-Neukölln. Im Rahmen des Projekts werden Kinder und Jugendliche der Klassen 7 und 8 für eine begrenzte Zeit in einer Kleingruppe von einem multiprofessionellen Team aus Lehrern und sozialpädagogischen Fachkräften gefördert und beschult. Ziel der Maßnahme ist die Reintegration in ihre Ursprungsklasse und das Erreichen eines adäquaten Schulabschlusses. Für einige Schülerinnen und Schüler ist es aus unterschiedlichsten Gründen nicht mehr möglich, am regulären Unterricht erfolgreich teilzunehmen. Die temporäre Lerngruppe bietet ihnen eine Chance, die dafür notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten in einem geschützten Rahmen weiter auszubauen und zu entwickeln. In enger Zusammenarbeit mit Eltern und Schule entstehen dabei neue Möglichkeiten und Perspektiven. Ausgehend von den schon vorhandenen vielfältigen Kompetenzen und Interessen der Schülerinnen und Schüler werden gemeinsam individuelle Ziele entwickelt und an ihrer Verwirklichung gearbeitet. Nach einer Zeit erfolgt die Reintegration in die Ursprungsklasse.

Außerdem richtet die Stiftung Bildung gemeinsam mit der Stiftung Bildung und Gesellschaft den neuen Förderpreis „Verein(t) für gute Schule“ aus. Ziel des Preises ist es, erfolgreiche Projekte von Schulfördervereinen in Deutschland zu entdecken, zu fördern und bekannt zu machen. Die Verbände übernehmen die Rolle der regionalen Ansprechpartner und nominieren ausgewählte Projekte. Ausgezeichnet werden Projekte von Schulfördervereinen, die an ihrer Schule grundlegende Veränderungen angestoßen haben, zur Verbesserung der Lern- und Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen beitragen und damit auch als Vorbild für andere Vereine dienen.

Darüber hinaus unterstützt sie die bundesweite „Funkenflug Bewegung“ – das sind Schülerinnen und Schüler, die von allen an Schule Beteiligten Wünsche und Vorstellungen einer guten Schule sammeln und diskutieren – sowie den „Jungen Bildungskongress - Was bildet ihr uns ein“. Der erste fand vom 26. bis 27. April 2014 in der Evangelischen Schule Berlin Zentrum statt. Er gab jungen Menschen die Möglichkeit, öffentlichkeitswirksam Probleme im Bildungssystem zu benennen, Lösungsvorschläge zu diskutieren und sich zu vernetzen. In diesem Jahr wird der Bildungskongress vom 30. bis 31. Mai 2015 stattfinden.

Schulen und Kitas kennen ihre Bedürfnisse am besten selbst

Und natürlich fördert die Stiftung Bildung Strukturen zum Aufbau weiterer Fördervereine, aktuell den Thüringer und Sächsischen Landesverband der Schulfördervereine e.V. Fördervereine an Schulen und Kitas leisten überall in Deutschland ein enormes zivilgesellschaftliches Engagement im Bildungsbereich, das in der Öffentlichkeit wenig Beachtung findet. Mindestens 80 Prozent der 40.000 Schulen in Deutschland haben einen Förderverein, hinzu kommen von der Stiftung geschätzte 20 Prozent Fördervereine der Kitas. In ihnen finden sich Eltern, Lehrkräfte, Erzieher/innen, Schulleitungen, Kinder, Jugendliche u.a. zusammen, die sich für Bildung engagieren wollen. Die Stiftung Bildung möchte ihnen Mut machen und sie dabei unterstützen, strategisch und autonom zu handeln, eigene Entscheidungen zu treffen und ihren Freiraum selbst zu gestalten.

 

 

Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 15.01.2015
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