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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 05.08.2010:

Schul-Schafe und Auslandsschulen - Surfen mit Bildungsserver und Schulweb

Bildungsserver & Co., Teil 6
Das Bild zum Artikel
Bildrechte: Deutscher Bildungsserver

Wen spreche ich an, um einen außerschulischen Partner für meine Realschule zu finden? Welche Bildungsstandards gelten in Baden-Württemberg? Wo in Südamerika gibt es Deutsche Schulen? Fragen rund um Schule beantworten Datenbanken, Dokumente und Erfahrungsberichte, die der Deutsche Bildungsserver (DBS) im Internet bereithält.



Sie blöken und fressen Gras – und sind fester Bestandteil der Schule. Vier Schafe leben auf der Wiese, die zur Pauline-von-Mallinckrodt-Schule in Paderborn gehört. Ein tierpädagogisches Projekt, das an der städtischen Förderschule für Lernbehinderte großen Nutzen bringt. Denn die Mädchen und Jungen haben die Aufgabe, die Tiere zu versorgen und zu pflegen. „Der körperliche Kontakt mit den Schafen wirkt auf ängstliche und hyperaktive Kinder beruhigend“, erklärt Schulleiter Götz Langer. Ermöglicht wurde das Projekt durch den Rotary Club Paderborn. Er spendete, verteilt über fünf Jahre, 20.000 Euro. Inzwischen unterhält die Schule auch eine Wollwerkstatt. Dort verarbeiten die Kinder die Schafswolle zu vielfältigen Produkten.

Auf das Projekt stößt, wer die Datenbank „Schule & Partner – schulische Kooperationspraxis auf einen Klick“ durchstöbert. Sie enthält Angaben über 75 Projekte zur Berufsvorbereitung, 31 Vorhaben zur musisch-kulturellen Förderung und 17 Aktionen zur Gesundheitsförderung, um nur einige Themen zu nennen. Kooperationspartner sind zumeist Unternehmen, Stiftungen und Vereine. Die Datenbank zielt darauf, „Anregungen und Hinweise für die Gestaltung ähnlicher Kooperationsvorhaben im Rahmen der Ganztagsschule zu gewinnen“. So formuliert es das Deutsche Jugendinstitut (DJI), das die Datenbank betreibt.

Ein Link zur DJI-Datensammlung findet sich auf der Internetseite des Deutschen Bildungsservers (DBS) zum Thema „Innovative Projekte und Aktivitäten an Schulen“. Um möglichst rasch schulnahe Themen zu finden, ist auf der Homepage des DBS ein Klick in der linken Navigationsspalte auf den Themenkatalog „Schule“ erforderlich. Damit öffnet sich eine Seite, die eine Vielzahl von Stichworten enthält. Unter „Schulwesen“ findet sich beispielsweise aktuelles Zahlenmaterial des Statistischen Bundesamtes.

„Profilbildung/Programmentwicklung“ bietet unter anderem Informationen zum Schulsponsoring. Unter dem Stichwort „Qualitätssicherung und -entwicklung“ erfährt der Nutzer, wie die Bundesländer ihre jeweilige Schulinspektion organisieren. Zu lesen ist zum Beispiel, dass Brandenburg im Schuljahr 2005/06 insgesamt 26 Personen für die „Schulvisitation“ ausbildete. Jeweils zwei von ihnen besuchen eine Schule. Anschließend verfassen sie einen Bericht, der die Stärken und Schwächen der Schule beschreibt. Ziel sei, einen „innerschulischen Diskussionsprozess“ anzustoßen, heißt es auf den Seiten des Landesbildungsservers Berlin-Brandenburg.

Durchblick im Dickicht des föderalen Schulwesens verschafft auch die Rubrik „Bildungspläne/Lehrpläne/Richtlinien“. Sie möchten sich informieren, welche Bildungsstandards für Deutsch in der Grundschule gelten? Das Land Baden-Württemberg verlangt unter anderem, dass Schülerinnen und Schüler zum Abschluss der zweiten Klasse „kurze Gedichte auswendig lernen und vortragen“ sowie „eine eigene Meinung äußern“ können. Zwischen Stuttgart, Schwarzwald und Bodensee gibt es auch Grundschul-Bildungsstandards für Französisch oder für „Alevitische Religionslehre“. Zu jedem baden-württembergischen Bildungsstandard steht eine PDF-Datei zum Download bereit, Umfang etwa 12 Seiten. 

Oder müssen Sie aus beruflichen Gründen ins Ausland? Wollen ihre Familie mitnehmen? Auch in diesem Fall hilft das DBS-Angebot. Unter dem Stichwort „Schule“ findet sich ein Link „Das Auslandsschulwesen in Zahlen“. Der führt zur Homepage der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA). Die ZfA arbeitet für das Auswärtige Amt und kümmert sich weltweit um rund 940 Schulen, die Deutschunterricht anbieten. Zumeist sind es Schulen in freier Trägerschaft, die zum jeweiligen nationalen Bildungssystem gehören.

Die ZfA-Seiten sind auch für Lehrkräfte interessant, die im Ausland unterrichten möchten. Das Bewerber-Info gibt es zum Herunterlanden. Auch die Frage, wie viel verdiene ich fern der Heimat, wird beantwortet.

Der Link „Schulen in Deutschland“ unter dem Stichwort "Schule" hilft bei der Schulsuche zuhause. Von hier navigiert man zu Datenbanken, die etwa „Sonderschulen in Deutschland“ nennen. Oder „Katholische Schulen, Internate und Schülerheime“. Die Seiten des Ganztagsschulverbandes GGT e.V. finden sich ebenfalls an dieser Stelle.
 
Der Deutsche Bildungsserver hat sein Informationsangebot nicht nur nach „Themen“ geordnet, sondern unter der Rubrik „Angebote für“ auch nach Zielgruppen. Wer „Lehrer“ anklickt, findet Links zu Stellenangeboten, zur Lehrerbildung oder zu den einschlägigen Gewerkschaften. Navigiert man „Schüler“ an, dann „Schule“, so erscheint das Angebot von schulweb.de auf dem Monitor [schulweb.de wurde im Jahre 2015 eingestellt]. Diese zum DBS gehörigen Seiten werden wie das redaktionelle Angebot zum Thema Schule insgesamt vom Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht (FWU) verantwortet. Auf schulweb.de stehen etwa Infos über Klassenfahrten, Schulzeitungen und Schulradios. Ein Text mit Fotogalerie porträtiert die Oderbruch-Oberschule im brandenburgischen Neutrebbin. Sie betreibt seit 2001 ein schuleigenes Radioprogramm. „Der Schulfunk ist als Arbeitsgemeinschaft organisiert“, heißt es dort – eine AG, die von den Schülern „in Eigenregie“ geführt wird. Der Schulfunk berichtet über Projekttage, Tag der offenen Tür oder Sportwettkämpfe. Außerdem übermittelt er „Geburtstagsglückwünsche für Schüler, Lehrer und technische Kräfte der Schule“. Natürlich läuft dazu Musik – von Hip-Hop über Punkrock bis zu mittelalterlichen Klängen. Klassenräume und Schulhof verfügen über Lautsprecher, die von einer Zentrale mit CD-Player, Mikrofon und Mischpult angesteuert werden. „Einige Schüler wünschen sich höhere Lautstärken, besonders auf dem Schulhof“, berichten die Radioleute. „Doch die Schule hat auch Nachbarn“, stellen sie bedauernd fest. Fotos stellen die Macherinnen und Macher des Neutrebbiner „Schulfunks“ vor – es sind fast ausschließlich Mädchen.

Autor(in): Matthias Holland-Letz
Kontakt zur Redaktion
Datum: 05.08.2010
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