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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 08.11.2018:

„Die Forschungszentren stehen allen Schülerinnen und Schülern offen.“

Ein Gesamtkonzept der MINT-Förderung für Schleswig-Holstein
Das Bild zum Artikel
Bildrechte: Netzwerk Schülerforschungszentren Schleswig-Holstein

Das Netzwerk Schülerforschungszentren Schleswig-Holstein bietet schleswig-holsteinischen Schülerinnen und Schülern aller Altersstufen und Schulformen in geringer Entfernung zu ihrem Schul- oder Wohnort die Möglichkeit, ihre eigenen Forschungsideen zu verwirklichen.


Kinder und Jugendliche aus Schleswig-Holstein, die sich für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) interessieren, wissenschaftliche Experimente mögen und gerne an eigenen Ideen knobeln und tüfteln, kommen beim Netzwerk Schülerforschungszentren Schleswig-Holstein (SFZ-SH) auf ihre Kosten. Seit Beginn des Schuljahres 2017/18 können Mädchen und Jungen aller Altersstufen und Schulformen dort über einen längeren Zeitraum ihre eigenen Forschungsideen verwirklichen und an wissenschaftlichen Projekten teilnehmen.

Die Schülerforschungszentren
Das Netzwerk Schülerforschungszentren Schleswig-Holstein ist ein gemeinsames Projekt der Joachim Herz Stiftung (Hamburg), des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein sowie des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) an der Universität Kiel. Das IPN übernimmt als überregionale Bildungseinrichtung die Koordination des Netzwerkes und stellt seine Expertise für die Konzeption des Netzwerkes und die Begleitforschung bereit. Damit so viele Schülerinnen und Schüler wie möglich in dem Flächenland Schleswig-Holstein an dem Angebot teilhaben können, wurden dezentrale Strukturen geschaffen. An insgesamt sechs Standorten ‒ Nordfriesland, Dithmarschen Nord, Dithmarschen Süd, Schleswig-Flensburg, Kieler Forschungswerkstatt und Storman ‒ wurden Forschungszentren an elf Stützpunktschulen bzw. an der Kieler Forschungswerkstatt (eine gemeinsame Einrichtung von IPN und Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) aufgebaut, die allen Schülerinnen und Schülern offen stehen und in geringer Entfernung zum Wohn- oder Schulort zu erreichen sind. Mit dem Netzwerk entstehen so landesweit Fördereinrichtungen für MINT-interessierte Schülerinnen und Schüler, in denen sich Mädchen und Jungen in Zusammenarbeit mit ihren Schulen und Wissenschaftseinrichtungen persönlich und fachlich weiterentwickeln können und in denen sie Einblicke in die Forschung erhalten.

Selbstständiges forschendes Lernen
In gut ausgestatteten modernen Räumlichkeiten können die Schülerinnen und Schüler sowohl in angeleiteten Angeboten experimentieren als auch eigenen Forschungsfragen nachgehen und machen so früh Erfahrungen im selbstständigen forschenden Lernen. Unterstützt werden sie auch bei der Findung eigener Ideen für individuelle wissenschaftliche Projekte oder wenn sie an einem Wettbewerb teilnehmen möchten. Neben den Schulen sind Hochschulen, weitere Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie Unternehmen regional in die Angebote der Zentren eingebunden. So erhalten die Jugendlichen auch die Gelegenheit, die Arbeit in Forschungsverbünden kennenzulernen und erfahren, wie es ist, gemeinsam kreative Lösungen zu entwickeln und umzusetzen. Verstärkt sollen in Zukunft Kooperationen zwischen verschiedenen Schulformen sowie zwischen Schulen und anderen Bildungseinrichtungen oder Unternehmen aufgebaut werden, so dass langfristig ein Gesamtkonzept der MINT-Förderung für Schleswig-Holstein entsteht.

Die Angebote gestalten die Lehrer/innen
Das Schülerforschungszentrum Nordfriesland beispielsweise besteht aus den beiden Stützpunktschulen Hermann-Tast-Schule und Theodor-Storm-Schule in Husum. Die Angebote gestalten Lehrerinnen und Lehrer beider Schulen, das zentrale Schülerforschungszentrum befindet sich in der Hermann-Tast-Schule. Sie bieten an mehreren Nachmittagen in der Woche und am Samstagvormittag Kurse an, die in die forschende Tätigkeit von Naturwissenschaftler/inne/n und Techniker/inne/n einführen. In dem Kurs „Forschen und entwickeln“ beispielsweise, der immer mittwochs nachmittags stattfindet, lernen Kinder ab der 4. Klasse verschiedene naturwissenschaftliche Methoden und Arbeitsweisen kennen und haben die Möglichkeit, Platinen zu löten, elektrische Schaltkreise zu verstehen und kleine technische Spielzeuge zu konstruieren. Donnerstags können Schülerinnen und Schüler der Klassen 4 bis 12 das Modell einer Achterbahn konstruieren. Dabei müssen sie bestimmte Maße einhalten und ausgewählte Materialien verwenden. Mit einer vorher gewählten Kugel wird die Achterbahn schließlich auf ihre Funktionsfähigkeit getestet – und wenn alles gut läuft, wird das fertige Modell Ende Februar 2019 im Rahmen des Junior. ING Schülerwettbewerbs bei der Ingenieurskammer Kiel eingereicht.

Themenvielfalt in den Forschungszentren
Die drei Stützpunktschulen des Standortes Storman sind als MINT-Schulen ausgezeichnet und bieten langjährige Erfahrungen in der Förderung naturwissenschaftlich interessierter Schülerinnen und Schüler. Schwerpunkte setzen sie bei Projekten aus den Bereichen Materialforschung, Umwelt- und Energietechnik sowie Analyse. Es gibt Einführungskurse für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte und Forschungszeiten, in denen am eigenen Projekt gearbeitet werden kann. Montags zum Beispiel gibt es im Gymnasium Trittau freies und angeleitetes Forschen in den Bereichen Regenerative Energietechnik, Umwelttechnik, Gewässeranalytik und Kunststoffe in der Umwelt. Dienstags werden im Kopernikus Gymnasium Bargteheide röntgenanalytische Untersuchungen gemacht. Das Kopernikus Gymnasium verfügt über ein Röntgengerät, mit dem Kinder und Jugendliche medizinphysikalischen Fragestellungen wie z.B. „Wie sehen Skelettstrukturen von Tieren aus?“ oder „Wie sehen Handys von innen aus?“ auf den Grund gehen können. In den thematischen Laboren der Kieler Forschungswerkstatt beschäftigen sich Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte und Lehramtsstudierende mit wissenschaftlichen Fragestellungen aus den Meeres- und Nanowissenschaften. Sie erfahren viel über die gesellschaftlichen Aspekte von Energie und erhalten Zugang zu aktuellen Themen aus der humanmedizinischen und biologischen Forschung.

Unterstützt werden die Schüler/innen an allen Standorten von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schülerforschungszentren. Viele Lehrkräfte aus dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich hat das Bildungsministerium dafür freigestellt. Diese stehen bei allen Fragen zur Seite und helfen auch bei der Entwicklung eigener Ideen.






Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 08.11.2018
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