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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 01.06.2017:

„Vielfalt unternehmen: Wir zeigen Flagge!“

Der Verein Charta der Vielfalt
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Quelle: Charta der Vielfalt

Der Verein Charta der Vielfalt engagiert sich jährlich mit verschiedenen Aktionen für die Themen Diversity und Diversity Management. Die größte Veranstaltung ist der Deutsche Diversity-Tag, der am 30. Mai 2017 zum fünften Mal stattfand und an dem sich Unternehmen und Institutionen in über 1.000 Aktionen bundesweit für Vielfalt einsetzten.


Unter dem Motto „Vielfalt unternehmen: Wir zeigen Flagge!“ wurde am 30. Mai 2017 der fünfte Deutsche Diversity-Tag gefeiert. Der Deutsche Diversity-Tag ist ein jährlicher Aktionstag, an dem alle Unternehmen und Institutionen dazu aufgerufen sind, ihr Engagement zum Thema Diversity mit einer Aktion öffentlich zu machen und „Flagge für Vielfalt zu zeigen“. Weit über 1.000 Aktionen fanden bundesweit statt.

Die Charta der Vielfalt
Ausgerichtet wird der Deutsche Diversity-Tag von der Charta der Vielfalt, einer Unternehmensinitiative zur Förderung von Vielfalt in Unternehmen und Institutionen. Sie wurde im Dezember 2006 von Daimler, BP Europa SE (ehemals Deutsche BP), der Deutschen Bank und der Deutschen Telekom nach dem französischen Vorbild Charte de la diversité ins Leben gerufen. Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Aydan Özoğuz, unterstützt die Initiative, Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel ist Schirmherrin. Ziel der Initiative ist es, die Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt in der Unternehmenskultur in Deutschland voranzubringen. „Die Vielfalt der modernen Gesellschaft, beeinflusst durch die Globalisierung und den demografischen Wandel, prägt das Wirtschaftsleben in Deutschland. Wir können wirtschaftlich nur erfolgreich sein, wenn wir die vorhandene Vielfalt erkennen und nutzen“, heißt es in der Charta. Und weiter: „Die Vielfalt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Talenten eröffnet Chancen für innovative und kreative Lösungen.“ Organisationen sollen deshalb ein Arbeitsumfeld schaffen, das frei von Vorurteilen ist und in dem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Wertschätzung erfahren – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität. Mehr als 2.600 Unternehmen und Institutionen mit insgesamt 9,2 Millionen Beschäftigten haben die Selbstverpflichtung Charta der Vielfalt seit 2006 bereits unterzeichnet und tragen dazu bei, Vielfalt in Deutschland gezielt zu fördern. Dazu zählen u.a. die adidas group, die Bayer AG, die BMW AG, die Henkel AG & Co KGaA und die Siemens AG.

Diversity Management etablieren
Der 2010 gegründete gemeinnützige Verein Charta der Vielfalt e.V. gestaltet seitdem die Aktivitäten der Initiative und trägt die finanzielle Verantwortung, die 2011 gegründete Geschäftsstelle übernimmt die Koordinierung. Aufgabe der Vereinsmitglieder ‒ fast ausschließlich Großunternehmen ‒ ist es, Diversity Management, ein ganzheitliches Konzept des Umgangs mit personeller und kultureller Vielfalt zum Nutzen aller Beteiligten, als Instrument zur Entwicklung einer wertschätzenden und offenen Organisationskultur fest in der deutschen Wirtschaft zu etablieren. Die Vielfalt der Beschäftigten soll sich in den Organisationen widerspiegeln – in der Vielfalt ihrer Produkte, ihrer Ideen sowie in der Art, Geschäfte zu betreiben – und damit dem wirtschaftlichen Erfolg des ganzen Unternehmens dienen.
Umgesetzt wird Diversity Management, indem durch verschiedene Aktivitäten bei den Mitarbeitern und Führungskräften zunächst ein Bewusstsein für Vielfalt geschaffen und deren Bedeutung für eine gute Zusammenarbeit und den Erfolg der Organisation vermittelt wird. Weitere Schritte zielen auf den Ausbau der Kompetenz für wertschätzenden Umgang durch beispielsweise Mentoring-Programme sowie einen Dialog unter den Beteiligten.

Der Deutsche Diversity-Tag
Mit öffentlichen Aktionen treibt der Verein Charta der Vielfalt die inhaltliche Diskussion zu Diversity und Diversity Management in der Gesellschaft voran: So bietet die Konferenz DIVERSITY einmal jährlich Austausch und Vernetzung von Fachpublikum mit interessierten Praktikerinnen und Praktikern. Mit dem Projekt „Jugend denkt Vielfalt in NRW“ suchen der Verein, seine beteiligten Mitgliedsunternehmen und Charta-Unterzeichner den direkten Dialog mit jungen Menschen zum Thema Vielfalt in der Arbeitswelt. 180 Jugendliche erarbeiten mit den beteiligten Unternehmen Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Vielfalt und erhalten Einblicke in die Chancen und Anforderungen der Arbeitswelt im Wirtschaftssektor. In Form von thematischen Dossiers informiert der Verein über verschiedene Themen rund um Diversity.

Die spektakulärste Veranstaltung aber ist der Deutsche Diversity-Tag. Er fand in diesem Jahr zum fünften Mal statt. Zahlreiche Institutionen und Unternehmen zeigten am 30. Mai 2017 Flagge für Vielfalt und machten ihr Engagement zum Thema Diversity deutlich. Weit über 1.000 Aktionen waren gemeldet, Millionen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen waren beteiligt. Sie alle stellten die Themen Diversity und Diversity Management in den Mittelpunkt und zeigten in Workshops, an Tagen der offenen Tür, in Ausstellungen, Diversity-Buffets, Pressegesprächen, Podiumsgesprächen, Mitarbeiterzeitungsbeiträgen oder Netzwerkgründungen, welchen Stellenwert Diversity in ihren Unternehmen hat.
Das a.l.s.o. Kulturcafe Schwäbisch Gmünd zum Beispiel verwandelte sich in einen Basar der Vielfalt: Teilnehmer/innen und Mitarbeiter/innen zeigten ihre vielfältigen Talente und luden in Workshops zu Handwerk, Tanz, Gesundheit und Büchern zur Vielfalt zum Mitmachen ein. Mittags spiegelte ein interkulturelles Buffet die Vielzahl der Kulturen, die in dem Kulturcafe und der Stadt vertreten sind. Die Agentur für Arbeit Bernburg wiederum veranstaltete am Diversity-Tag ein Mitarbeiterquiz mit spezifischen Fragen zum „Verschieden sein“. Daimler Financial Services bat zum Tanz und feierte Vielfalt durch Aktionen zum Thema Inklusion in Berlin, Stuttgart, Saarbrücken und an europäischen Standorten. Und ca. 10 bis 15 Schülerinnen und Schüler der Gustav-Heinemann-Realschule Alzey schmiedeten gemeinsam ein Kunstwerk gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausländerhass, um zu demonstrieren, wie unterschiedliche Kulturen sich zusammenschweißen lassen. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) unterstützte im Rahmen des Förderprogramms „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ den Deutschen Diversity-Tag zum dritten Mal.

Die EU-Charta
Neben der Charta der Vielfalt in Deutschland gibt es auch in anderen europäischen Ländern Diversity-Charta-Initiativen. Sie wirken unabhängig voneinander, haben regional verschiedene Schwerpunkte und unterschiedliche Initiatoren bzw. Träger-Organisationen. Um sich besser über ihre Erfahrungen austauschen zu können, haben sie sich ‒ gefördert von der Europäischen Kommission ‒ zu einem Netzwerk zusammengeschlossen. Auf der Plattform „Diversity Charters across the EU“ unterstützen sie sich gegenseitig dabei, Diversity Management im Arbeitsleben zu implementieren und gemeinsame Projekte zu initiieren und umzusetzen.



Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 01.06.2017
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