Suche

Gebärdensprache DGS-Button Leichte Sprache LS-Button
Erweiterte Suche

Ariadne Pfad:

Inhalt

Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 15.01.2013:

„Sie lernen, ihr Leben in die Hand zu nehmen“

Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung schafft Perspektiven
Das Bild zum Artikel
Dr. Heike Kahl beim 9. Ganztagsschulkongress
Quelle: dkjs/Piero Chiussi

Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) unterstützt Kinder und Jugendliche dabei, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. In erfolgreich umgesetzten Programmen werden sie in dem, was sie können und was sie bewegt, gestärkt und gefördert.


Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) setzt sich dafür ein, allen Kindern und Jugendlichen in Deutschland eine Bildungs- und Zukunftsperspektive zu schaffen. In knapp fünfzig Programmen bundesweit unterstützt sie sie dabei, ihre eigenen Fähigkeiten zu entdecken und sich weiterzuentwickeln. Sie sollen Eigeninitiative, Unternehmensgeist, Mitverantwortung sowie eine demokratische Kultur des Zusammenlebens erleben und erlernen.

Die 1994 gegründete Stiftung, vertreten durch die Geschäftsführerin Dr. Heike Kahl, versteht sich als Gemeinschaftsaktion für Kinder und Jugendliche. Ein eigenes begrenztes Vermögen, das vor allem durch Spenden aufgebaut werden konnte, garantiert ihre wirtschaftliche und förderpolitische Unabhängigkeit. Um nachhaltig Wirkungen zu erzielen, regt sie Partnerschaften zwischen öffentlichen und privaten Akteuren an und hat so schon viele nationale und internationale Unternehmen oder Stiftungen für Kooperationen gewonnen.
Die DKJS ist Teil des internationalen Netzwerks „International Youth Foundation“.

Die DKJS unterhält fünf Regionalstellen, um ihre Programme vor Ort besser umzusetzen. Der Hauptsitz ist in Berlin. Alle Programme der Stiftung werden intern oder extern evaluiert, sie fördert grundsätzlich nur innerhalb ihrer laufenden Programme. Die Auswahl der teilnehmenden Projekte erfolgt über Ausschreibungen und gezielte Auswahl entsprechend der Programmkriterien.

Die einzelnen Schwerpunkte

Momentan konzentriert sich die DKJS auf die miteinander vernetzten Bereiche „Kita und Schule gestalten“, „Bildungspartner vernetzen“, „Verantwortung wagen“ und „Perspektiven schaffen“. In erfolgreich umgesetzten Programmen werden Kinder und Jugendliche in dem, was sie können und was sie bewegt, gestärkt. Sie lernen, ihr Leben in die Hand zu nehmen und ihren Platz in der Gesellschaft selbst zu gestalten. Die Stiftung stößt Reformprozesse in Kindergärten und Schulen, beim Übergang in den Beruf sowie in der Familien- oder lokalen Jugendpolitik an. Gemeinsam mit Pädagogen, Verwaltungen, Unternehmen, Wissenschaftlern, Eltern und den Jugendlichen selbst werden ganzheitliche Lösungen gesucht.

Wesentlich: „Kita und Schule“
Entscheidend für die Entwicklung aller Kinder ist ihre Förderung in den Einrichtungen Kita und Schule. Gemeinsam mit Praktikern, Wissenschaftlern und außerschulischen Partnern erarbeitet die DKJS nachhaltige Ansätze für eine bessere frühe Bildung, für die Verbindung von frühkindlicher und schulischer Bildung sowie für eine innovative Schulentwicklung. Dabei kooperiert sie mit den Kultus- und Sozialministerien der Länder sowie anderen Stiftungen im Bildungsbereich.
Ein aktuelles Beispiel aus dem Bereich „Kita und Schule gestalten“ ist das Programm „Ideen für mehr! Ganztägig lernen“. Bund und Länder haben 2004 die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung für die Umsetzung des Vorhabens ausgewählt. Es wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Europäischen Sozialfonds. Mit dem bundesweiten Programm unterstützt die Stiftung Schulen auf dem Weg von einer Halb- zur Ganztagsschule. bereits etablierte Ganztagsschulen begleitet sie dabei, die Qualität ihrer Angebote weiterzuentwickeln. In allen 16 Bundesländern gibt es regionale Serviceagenturen, die den Schulen und ihren Kooperationspartnern mit individuellen Beratungen, Fortbildungen und Fachtagungen sowie Informations- und Arbeitsmaterialien zur Seite stehen. In Netzwerken können sich die Schulen austauschen und gemeinsam an ihrer Weiterentwicklung arbeiten.

Ein anderes Vorhaben in dem Bereich „Kita und Schule gestalten“ ist beispielsweise „Junge Junge – Bildung macht den Unterschied!“. Das Programm  unterstützt jeweils zwei Kitas, Grund- und weiterführende Schulen als Modelleinrichtungen der Region Trier dabei, sich zu gendersensiblen Einrichtungen zu entwickeln und Jungen ihren Stärken, Interessen und Bedürfnissen entsprechend zu fördern. Oder das Projekt „Fliegen lernen. Kinder erforschen Naturwissenschaften“: Spannende Fragen an die Natur sind Ausgangspunkt für das gemeinsame forschende Lernen von Kita- und Vorschulkindern der Region Frankfurt am Main in Lernwerkstätten, fest eingerichteten Räumen mit vielfältigen Werkzeugen, Materialien und Alltagsgegenständen.

Bildungspartner vernetzen ‒ Verantwortung wagen ‒ Perspektiven schaffen
Darüber hinaus begleitet die Stiftung den Aufbau von Netzwerken und unterstützenden Strukturen im Bildungssystem, wie beispielsweise lokale Bildungslandschaften, damit Innovationen langfristig verankert werden können. Sie regt Kinder und Jugendliche dazu an, Verantwortung zu übernehmen und etwas zu wagen, und sie eröffnet ihnen Möglichkeiten, ihre Lebenswelt selbst mitzugestalten. „Denn wer sich in jungen Jahren engagiert und dabei erfährt: „Ich kann und bewirke was“, bringt sich auch später selbstbewusst in die Gesellschaft ein“, ist die Stiftung überzeugt. Das aktuellste Projekt derzeit ist „Think Big“, das sich bundesweit an Jugendliche zwischen 14 und 25 Jahren richtet. Junge Menschen melden sich mit ihrer Idee auf der Programm-Webseite www.thinkbig.de.com an und bewerben sich so für die Teilnahme. Für jede ausgewählte Projektidee erhalten die Jugendlichen 400 Euro sowie pädagogisches und fachliches Coaching. Voraussetzung ist, dass die Projekte von Anfang bis Ende in der Hand der Jugendlichen liegen, gemeinnützig sind, etwas mit dem Alltag der Jugendlichen zu tun haben und möglichst viele andere Jugendliche erreichen. Der Kreativität der jungen Menschen sind damit kaum Grenzen gesetzt.

Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung arbeitet in unterschiedlichen Kooperationen auch eng mit privatwirtschaftlichen Institutionen zusammen, um Kindern und Jugendlichen Perspektiven zu schaffen und sie auf dem Weg zum Erwachsenwerden zu begleiten. „futOUR. Dein Sommer – Deine Zukunft!“ beispielsweise gibt Berliner Gemeinschafts- und Sekundarschülern die Möglichkeit, in den Ferien erste berufliche Erfahrungen und Ideen für ihre Zukunft zu sammeln. Oder „Früh aufstehen, früh gründen!“: Unter diesem Motto werden die Gründung und Arbeit von Schülerfirmen in Sachsen-Anhalt gefördert. Ziel ist es, die Zahl der Schülerfirmen im Land zu erhöhen, die Kooperation zwischen Unternehmen und Schulen zu verstärken und damit die Kultur unternehmerischer Selbstständigkeit im Land auszubauen.

„DKJS Akademie“
Um ihr reichhaltiges Wissen an Pädagogen und andere Interessierte weiterzugeben, hat die Stiftung die „DKJS Akademie“ eingerichtet. Im Angebot sind Seminare, Tagungen und Netzwerktreffen für Leiter/innen von Bildungseinrichtungen, Erzieher/innen, Lehrer/innen, Sozialarbeiter/innen und ehrenamtlich Engagierte, Beratung und Coaching für Kitas, Schulen, Initiativen und Stiftungen sowie individuell konzipierte Inhouse-Schulungen für Kitas, Schulen, Hochschulen, Stiftungen, Initiativen und Unternehmen. Alle Fortbildungsmodule orientieren sich eng an den Bedürfnissen, Fragen und Erfahrungen der Teilnehmenden. Sie werden von den Experten der „DKJS Akademie“ dazu angeregt, im Austausch mit anderen eigene Lösungen für ihre Praxis zu entwickeln.





Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 15.01.2013
© Innovationsportal

Ihr Kommentar zu diesem Beitrag. Dieser Beitrag wurde bisher einmal kommentiert.

 Weitere Beiträge nach Innovationsgebieten (Archiv).

Die Übernahme von Artikeln und Interviews - auch auszugsweise und/oder bei Nennung der Quelle - ist nur nach Zustimmung der Online-Redaktion von Bildung + Innovation erlaubt.

Die Redaktion des Online-Magazins Bildung + Innovation arbeitet journalistisch frei und unabhängig. Die veröffentlichten Beiträge bilden u. a. auch interessante Einzelmeinungen zum Bildungsgeschehen ab; die darin zum Ausdruck gebrachte Meinung entspricht nicht notwendig der Meinung der Redaktion oder des DIPF.

Inhalt auf sozialen Plattformen teilen (nur vorhanden, wenn Javascript eingeschaltet ist)

Teile diese Seite: