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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 13.09.2007:

Potenziale von Frauen nutzen

Förderung von Mädchen und Frauen in technischen Berufsfeldern

Das Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. fördert mit bundesweiten Projekten seit Jahren sehr erfolgreich die verstärkte Nutzung der Potenziale von Frauen zur Gestaltung der Informationsgesellschaft und der Technik und widmet sich der Verwirklichung der Chancengleichheit von Frauen und Männern.


"Schau mal, was meiner schon alles kann", ruft Regina aufgeregt dem Rest der Gruppe zu. Der Roboter auf ihrem Tisch bewegt beide Arme. Regina freut sich über ihren Erfolg. Sie ist ein "Smart Girl" und trifft sich gemeinsam mit anderen roboterbegeisterten Mädchen aus ganz Deutschland, um Roboter zu programmieren, zu bauen und ihnen das Laufen und Tanzen beizubringen.

Die Smart Girls
Das bundesweite Projekt Smart Girls ist ein Kooperationsprojekt des Fraunhofer Instituts IAIS (Intelligente Analyse- und Informationssysteme) und des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. und richtet sich an Schülerinnen der Sekundarstufen I und II. Es knüpft an das Vorläuferprojekt "Roberta - Mädchen erobern Roboter" an und nutzt die Faszination von Robotern, um Schülerinnen Naturwissenschaften, Technik und Informatik spannend und praxisnah zu vermitteln. "Beim Entwerfen, Konstruieren, Programmieren und Testen mobiler autonomer Roboter erfahren sie, dass Technik Spaß macht, lernen, wie technische Systeme entwickelt werden und erwerben Kenntnisse in Informatik, Elektrotechnik, Mechanik und Robotik", freuen sich die Projektleiterinnen.

Ziele des Kompetenzzentrums
Smart Girls ist nur ein Projekt, das vom Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. gefördert wird, um Frauen für technische Berufe und Bildungsgänge zu begeistern. Der gemeinnützige Verein mit Hauptsitz in Bielefeld hat das ehrgeizige Ziel, den Weg Deutschlands in die Informations- und Wissensgesellschaft aktiv mitzugestalten. Dazu entwickelt er seit Jahren vielfältige Initiativen und Projekte, die die Potenziale von Frauen und Männern nutzen, um Chancengleichheit in allen gesellschaftlichen und beruflichen Bereichen zu verwirklichen.

Geschichte des Vereins
Gegründet wurde der Verein im November 1999 mit dem Namen "Frauen geben Technik neue Impulse e.V.". Im April 2000 eröffnete der Verein das Kompetenzzentrum "Frauen in Informationsgesellschaft und Technologie", um seine Ziele besser umzusetzen. Der Name des Vereins geht zurück auf die gleichnamige Initiative, die 1994 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, von der Deutschen Telekom AG und der Bundesanstalt für Arbeit (heute: Bundesagentur für Arbeit) ins Leben gerufen wurde. In der Initiative ging es darum, die Beteiligung und Vernetzung von Frauen auf allen Ebenen der technischen Ausbildungen und Berufe zu stärken. Die Aufgabe des Kompetenzzentrums war es in den Jahren 2000 bis 2005, die Frauenbeteiligung in allen Bereichen und auf allen Ebenen der Technikentwicklung und -gestaltung, Ausbildung, Forschung und Berufstätigkeit entscheidend voranzutreiben und zu verbessern.

Erste Erfolge
Der Verein bildete Netzwerke, in denen Frauen-Technik-Initiativen, Unternehmen, Gewerkschaften und politische Entscheidungsträger gleichermaßen integriert waren. Für die Frauen-Technik-Initiativen ergab sich so die Möglichkeit, die eigenen Positionen gegenüber Politik und Wirtschaft deutlich zu machen und strukturelle Ungleichheiten zu benennen. Mit konkreten Einzelprojekten wie der Aktion "Frauen ans Netz", dem "Girls'Day - Mädchen-Zukunftstag" oder dem Bundesausbildungsprojekt "idee-it" sowie der Teilnahme an Messen und Veranstaltungen und zahlreichen Aktivitäten im Rahmen des Jahres der Technik hat es das Kompetenzzentrum geschafft, Mädchen und junge Frauen, aber auch Eltern, Lehrende und Personalbeauftragte für das Thema Frauen in Informationsgesellschaft und Technologie zu interessieren und ihnen einen Einstieg in das Thema zu bieten. Allein an dem bundesweiten Projekt "Girls'Day - Mädchen-Zukunftstag", bei dem jedes Jahr technische Unternehmen, Betriebe mit technischen Abteilungen und Ausbildungen, Hochschulen und Forschungszentren einen Tag lang ihre Türen für Schülerinnen der Klassen 5 bis 10 öffnen, haben seit Beginn der Initiative 2001 über 500.000 Schülerinnen teilgenommen.

Umbenennung in Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.
Seit September 2005 nennt sich der Verein "Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.". Mit dem Begriffspaar Diversity und Chancengleichheit im Namen wurde die bereits in den Projekten vollzogene strategische Orientierung an beiden Geschlechtern manifestiert. Der Verein bündelt seine Aufgaben seitdem in drei Kompetenzfeldern: Die "Digitale Integration" fokussiert auf den chancengleichen Zugang zu durch Technik veränderten Lebens- und Arbeitsbereichen. Projekte wie beispielsweise "frauen-ans-netz.de", "Online-Kompetenz für Migrantinnen und Migranten in Deutschland" oder "Ganz einfach Internet" streben mit praxisnahen Konzepten die aktive Mitwirkung aller Bevölkerungsgruppen an der Informations- und Wissensgesellschaft an.
Der zweite Themenkomplex "Bildung, Weiterbildung und Beruf" konzentriert sich auf die genderorientierte Berufs- und Lebensplanung und den Übergang Schule-Beruf. Projekte wie der "Girls´Day - Mädchen-Zukunftstag", "idee-it", "Neue Wege für Jungs" oder "Roberta - Mädchen erobern Roboter" und die "Smart Girls" erleichtern Mädchen und Jungen die Berufsorientierung in Naturwissenschaft, Technik und Handwerk.
Das dritte Kompetenzfeld "Hochschule, Wissenschaft und Forschung" entwickelt kreative Ideen und Lösungen zur Unterstützung der Zukunftsfähigkeit technischer und naturwissenschaftlicher Studienangebote sowie zur Stärkung der beruflichen Chancen von Frauen in der Forschung. In Projekten wie "Exzellenz und Power in ICT - Kongress auf der CeBIT 2006", "Chancen für Frauen in naturwissenschaftlichen Berufen" oder "Genderaktivitäten im Wissenschaftsjahr 2006" werden wirtschaftlicher Erfolg und Top-Nachwuchs durch vorbildhafte Work-Life-Strategien und innovative Arbeitskulturen hervorgebracht.

Förderung von Chancengleichheit und Exzellenz in der Wissenschaft
Die Projekte des Vereins sind sehr erfolgreich. Die Maßnahmen stärken die Medienkompetenz, erhöhen die Internetbeteiligung und führen zu einem Bewusstseinswandel in Berufsorientierung und Lebensplanung. Mit den Projekten im Bereich "Hochschule, Wissenschaft und Forschung" werden darüber hinaus die Chancengleichheit und Exzellenz in Hochschule, Wissenschaft und Forschung gefördert. Mit der Erhebung genderspezifischer Daten und Fakten aus dem Bereich "Frauen in Informationsgesellschaft und Technologie" und einem Hochschulranking nach Studienanfängerinnen in Naturwissenschaft und Technik leistet das Kompetenzzentrum außerdem einen wichtigen Beitrag, um frühzeitig den Handlungsbedarf für Politik, Ausbildungseinrichtungen, Hochschulen und Wirtschaft deutlich zu machen, so dass diese konkrete Zielvereinbarungen formulieren können.

 

Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 13.09.2007
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