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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 29.03.2001:

Wir kämpfen um die besten Köpfe

Webmiles-Gründerin Loretta Würtenberger im Interview
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Loretta Würtenberger

Forum Bildung: Was unterscheidet die Arbeitsweise der New Economy von der Old Economy?

Würtenberger: Schnelligkeit, Offenheit, und zwar nicht nur im eigenen Kopf, sondern auch anderen Menschen gegenüber. Außerdem müssen Menschen, die in der New Economy arbeiten neugierig und wissenshungrig sein.

Forum Bildung: Die New Economy steckt in einer Krise. Glauben Sie nicht, dass bei vielen Start-Up-Unternehmen das Ein-Mal-Eins des wirtschaftlichen Rechnens zu kurz kam?

Würtenberger: Doch, auf jeden Fall. In diesem Bereich hatten viele Unternehmen ganz beträchtliche Defizite.

Forum Bildung: Sie nehmen sich jetzt eine Auszeit. Ist dies eine persönliche Entscheidung oder hängt dieser Ausstieg damit zusammen, dass Bertelsmann Webmiles übernommen hat?

Würtenberger: Nein. Das ist eine persönliche Entscheidung. Ich habe in den vergangenen beiden Jahren sehr viel Energie in unser Unternehmen Webmiles investiert, so dass ich sehr wenige andere Interessen wahrnehmen konnte. Ich muss mal wieder meine Batterien aufladen, um kreativ zu sein.

Forum Bildung: Sie nannten Tempo als Tugend der New Economy. War ihnen persönlich das Tempo dann doch etwas zu schnell, wenn Sie jetzt eine Pause machen?

Würtenberger: Sie müssen da unterscheiden, ob man als normaler Arbeitnehmer im Berufsleben steht oder als Gründer eines der exponiertesten Start-Ups in Deutschland. Das ist eine sehr viel größere Belastung, als wenn man angestellt ist.

Forum Bildung: Sie waren mit 28 Jahren Vorstandvorsitzende. Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?

Würtenberger: Vielleicht an der Uni, vielleicht in der Politik, weiß ich noch nicht. Ich sehe meine Zukunft nicht unbedingt nur in der Wirtschaft.

Forum Bildung: Eröffnet das Internet-Business Frauen neue Berufschancen?

Würtenberger: Natürlich, weil wir erstens sehr unkonventionelle Arbeitszeitrhythmen haben und das Durchschnittsalter sehr niedrig ist. Diese Generation ist um einiges offener als die älteren Generationen. Außerdem ist es eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit - wir kämpfen um die besten Köpfe und das sind nun mal oft Frauen. Und wenn man denen keine alternativen Lösungswege anbietet, dann kriegt man sie nicht.

Forum Bildung: Die Neue Wirtschaft macht manchmal den Eindruck, als wenn sie an einer sozialen gesellschaftlichen Verantwortung wie sie in der Old Economy wenigstens noch auf dem Papier steht, nicht interessiert sei?

Würtenberger: Weiß ich nicht. Da hab ich mir auch noch nie Gedanken drüber gemacht.

Autor(in): Udo Löffler
Kontakt zur Redaktion
Datum: 29.03.2001
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