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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 03.07.2002:

Klassenfahrt in den Norden - Teil 2

Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Frauen und Jugend in Rheinland-Pfalz
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Doris Ahnen

Bildung PLUS: Was haben Sie vom PISA-Sieger Finnland gelernt?

Ahnen: Von Finnland können wir, das hat mir ein Besuch gezeigt - mit Sicherheit drei Dinge lernen: Erstens müssen wir intensiver als bisher darüber diskutieren, wie Kinder insgesamt vor allem aber in der Schule noch besser als bisher gefördert werden können. Zweitens zeigen Finnland, wie übrigens auch andere Staaten, dass wir in Deutschland den Schulen mehr Selbstständigkeit, das heißt mehr Freiraum aber auch mehr Eigenverantwortung, überlassen sollten. Und drittens müssen wir diesen vergrößerten Freiraum verbinden mit einer regelmäßigen Evaluation der Leistungen von Schule auf der Basis einheitlicher Standards.

Bildung PLUS: Haben andere Staaten die Bedeutung von Bildung früher erkannt?

Ahnen: Der Eindruck, dass der Stellenwert von Bildung in Deutschland nicht hoch genug war, lässt sich nicht von der Hand weisen. Bei der Anerkennung pädagogischer Leistungen – und damit ist die Arbeit von Erzieherinnen und Erziehern ebenso gemeint wie die Arbeit von Lehrerinnen und Lehrern – hat die deutsche Gesellschaft schon noch Nachholbedarf.

Bildung PLUS: Welche Maßnahmen zur Veränderung des deutschen Bildungssystems müssen zuerst realisiert werden?

Ahnen: Ich denke, die Kultusministerkonferenz hat den richtigen Weg beschritten. Wir wollen zuerst länderübergreifend einheitliche Bildungsstandards in verschiedenen Altersstufen schaffen und deren Überprüfung sicherstellen. Parallel dazu sollte vor allem der Fördergedanke noch stärker in den Schulen verankert werden. Ein Schritt auf diesem Weg ist sicherlich der Ausbau der Ganztagsschule, wie er in Rheinland-Pfalz vorgesehen ist, wo bis 2006 durch insgesamt 300 neue Ganztagsschulen im Endeffekt jede fünfte allgemeinbildende Schule zur Ganztagsschule werden soll. Und drittens sollte die Eigenverantwortung der Schulen gestärkt werden, wie wir das in Rheinland-Pfalz beispielsweise durch mehr Freiheiten in der pädagogischen Umsetzung von schulischen und erzieherischen Zielen aber auch durch mehr Freiheit bei der Personalrekrutierung generell und beim Personaleinsatz während des Unterrichtsjahres – also bei Vertretungen – anstreben.

Autor(in): Online-Redaktion
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Datum: 03.07.2002
© Innovationsportal

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