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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 11.05.2017:

„Faszination wecken, Interesse fördern, Nachwuchs gewinnen!“

Die MINT-Initiative „Technik - Zukunft in Bayern 4.0“
Das Bild zum Artikel
Mädchen beim Technik-Camp
Quelle: bbw e. V.

Die Bildungsinitiative „Technik - Zukunft in Bayern 4.0" bietet seit dem Jahr 2000 Bildungsprojekte im MINT-Bereich für Kinder und Jugendliche vom Kindergartenalter bis zum Eintritt ins Berufsleben an. MINT-Fächer sind Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Die Initiative möchte mit altersgerechten Projekten die Neugierde der Kinder und Jugendlichen wecken, Lust auf mehr machen und zeigen, wie vielfältig und spannend MINT sein kann.

WiD fördert praxisnahe und zukunftsweisende Nachwuchskräfteprojekte
Träger der Initiative ist Wirtschaft im Dialog (WiD) im Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V. (bbw e. V.). WiD fördert praxisnahe, zukunftsweisende Nachwuchskräfteprojekte, mit denen es Brücken zwischen gesellschaftlichen Institutionen und der Wirtschaft schlagen und Impulse zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen geben möchte. Anna Engel-Köhler, Hauptgeschäftsführerin im bbw e. V., ist davon überzeugt, dass man nur dann in Zukunft die benötigten Ingenieure und Entwickler haben wird, wenn man schon bei den Kleinen das Interesse und Verständnis für Technik und Naturwissenschaften fördert. Hauptsponsoren der Initiative sind die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber (bayme vbm). Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie ist Förderer insbesondere von den Projekten für Mädchen und junge Frauen. Kooperationspartner sind zahlreiche bayerische Unternehmen und Kindertagesstätten, Horte, Grundschulen, weiterführende Schulen und Hochschulen vor Ort. Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner ist die Schirmherrin der Initiative.

Frühe MINT-Bildung
 „Technik - Zukunft in Bayern 4.0" bietet zurzeit 16 praxisnahe Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche jeder Altersstufe an. Jährlich finden rund 100 Veranstaltungen mit über 10.000 Teilnehmern an zahlreichen Standorten in ganz Bayern statt, in die Schüler, Pädagogen, Eltern und Unternehmensvertreter einbezogen werden. Die Projekte sind jeweils für bestimmte Altersgruppen ausgerichtet. „Es funktioniert?!“ und die „MINIPHÄNOMENTA in Bayern“ sind beispielsweise Projekte, die extra für Kitas und Grundschulen entwickelt wurden. Im Mittelpunkt des Projekts „Es funktioniert?!“ steht eine Forscherfrage der Kinder, die sie gemeinsam mit ihren Erzieherinnen und Erziehern zu einem technischen Projekt weiterentwickeln und dabei erfahren, wie etwas funktioniert. Prämierte Projekte werden ausgezeichnet und ausgestellt. Bei der „MINIPHÄNOMENTA in Bayern“ gibt es 52 naturwissenschaftlich-technische Experimente zum Anfassen, die an den teilnehmenden Grundschulen durchgeführt werden. Über ihr gesamtes Schulgebäude verteilt können Kinder „MINI-Phänomene“ entdecken und selbstständig erkunden. Dadurch werden sie zum eigenständigen und selbst gesteuerten Forschen angeregt. Ziel ist, das Projekt nachhaltig an der Schule zu verankern, damit sich die Kinder jederzeit mit Technik und Naturwissenschaften beschäftigen können.

MINT-Erfahrungen an den weiterführenden Schulen
Für Schülerinnen und Schüler aller Schularten ab der 5. Klasse bietet die Initiative u.a. die „Technik-Rallye“ an, einen technisch-handwerklichen Stationenparcours, der Mädchen und Jungen den Zugang zu Technik und Naturwissenschaften erleichtert. An 25 spannenden Stationen können sie spielerisch den Umgang mit Material und Werkzeug testen und Vertrauen in die eigenen technischen Fähigkeiten entwickeln. Sie erhalten außerdem einen Einblick in die Berufsanforderungen und Berufschancen im MINT-Bereich. Der Stationenparcours dauert zwei Schulstunden und erfolgt mit maximal 30 Schülerinnen und Schülern. Ein „Technik-Rallye“-Vormittag kann an einer Schule mit bis zu drei Schulklassen durchgeführt werden.

Bei den Angeboten für Ältere werden die Schülerinnen und Schüler selbst zu Gestaltern ihrer Zukunft. So überlegen im Projekt „Smart City - Zukunft mitdenken!“ Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren, wie digital und smart ihre Stadt in der Zukunft aussehen soll und kann. Im Projekt „game groupIT“ entwickeln Jugendliche ab der 9. Klasse unter Anleitung von Medienpädagogen und Spieldesignern ein Computerspiel. Dabei erhalten sie einen praktischen Einblick in die Arbeitsfelder der Game-Entwicklung, einen Überblick über Praktikumsmöglichkeiten, Ausbildungswege und Zugänge zum Arbeitsmarkt und die Möglichkeit, mit Experten ‒ Game Designern, Artists, Sounddesignern ‒ zu fachsimpeln. Im BIONIK-Camp wiederum lernen Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren an fünf Ferientagen, wie Phänomene der Natur in technische Entwicklungen umgesetzt werden können.

Feriencamps nur für Mädchen oder Jungen
Feriencamps gibt es auch nur für Jungen oder nur für Mädchen. Beim „Mädchen für Technik-Camp“ verbringen ausschließlich Mädchen fünf aufregende Tage in einem Unternehmen und erstellen dort ein eigenes technisches Werkstück. Ausbilder und Auszubildende stehen ihnen beratend zur Seite und zeigen, wie der Alltag als technische Auszubildende aussieht. Das Werkstück präsentieren sie am Ende vor Publikum. Beim „Forscherinnen-Camp“ erfahren die Mädchen, wie der Arbeitsalltag einer Ingenieurin aussieht. Eine Ferienwoche lang schlüpfen sie in die Rolle einer Ingenieurin und bearbeiten zusammen mit anderen Mädchen aktuelle technische Fragen und Herausforderungen der Zukunft, wie beispielsweise: „Wie kann Fliegen energieeffizienter gestaltet werden oder wie sieht die Energieversorgung der Zukunft aus?“ Unterstützung gibt es von „echten“ Ingenieurinnen und Hochschuldozentinnen. Für Jungen gibt es in den Ferien den „Technik-Checker“. Eine Woche lang tauchen die Jungen gemeinsam in die Welt der Technik ein, erstellen mit Unterstützung von Azubis ein technisches Werkstück und erleben, wie der Arbeitsalltag in einem technischen Beruf abläuft.

Bei allen Projekten geht es also nicht nur um das Erlernen technischer Fähigkeiten. Die Mädchen und Jungen gewinnen vor allen Dingen auch einen ersten Einblick in den Berufsalltag von MINT-Berufen, nehmen eigene Interessen und Stärken stärker wahr und machen einen ersten bzw. weiteren Schritt in ihrer persönlichen Berufsorientierung.

Fortbildungen runden das reichhaltige Angebot ab
Damit die Erzieherinnen und Lehrkräfte die Kinder und Jugendlichen bei ihren ersten Schritten in den naturwissenschaftlich-technisch-handwerklichen Bereich unterstützen können, umfasst die Initiative auch Weiterbildungsangebote – insbesondere für die Projekte „Es funktioniert?!“, „MINIPHÄNOMENTA in Bayern“ und „BIONIK“, bei denen die Pädagoginnen und Pädagogen in den Prozess mit einbezogen sind. Bei den Fortbildungen sind sie selbst „Schüler“, führen Experimente durch, sammeln Tipps für einen praxisorientierten Unterricht, entwickeln gemeinsam Ideen für die Umsetzung von technischen Projekten mit Kindern und lernen MINT-Bildung effektiv voranzutreiben. In der Fortbildung zum Projekt „MINIPHÄNOMENTA in Bayern“ legen sie auch selbst Hand an und bauen die Stationen, nachdem sie sie getestet und erfahren haben, nach.




Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 11.05.2017
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