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Bargel, Tino; Heine, Christoph; Multrus, Frank; Willige, Janka

Das Bachelor- und Masterstudium im Spiegel des Studienqualitätsmonitors.

Entwicklungen der Studienbedingungen und Studienqualität 2009 bis 2012.

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Die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen hat zu einem weitreichenden Wandel an den deutschen Hochschulen geführt. Die Umstellung war von einigen Schwierigkeiten begleitet, die vor allem 2009 zu heftigen Protesten bei Studierenden führten. Nach erfolgten Nachsteuerungen durch die KMK ist die gestufte Studienstruktur mittlerweile fest etabliert. Deshalb ist es Zeit für eine Zwischenbilanz aus der Perspektive der Studierenden, die zugleich Adressaten, Betroffene und Experten sind: Wie bewerten sie die Studierbarkeit der gestuften Studiengänge? Wie gut sehen sie sich in der Lage, die Leistungsanforderungen zu erfüllen? Welche Erwartungen haben sie an das Studium? Und wie zufrieden sind sie mit den erworbenen Kompetenzen? Im Mittelpunkt der studentischen Kritik am Bachelorstudium stand die unzureichende Studierbarkeit. In der Wahrnehmung der Bachelorstudierenden kann sie zwar auch 2012 nicht als gut bezeichnet werden, doch sind im Jahresvergleich signifikante Verbesserungen zu erkennen. So bestätigt die Mehrheit der Bachelorstudierenden 2012 klare Prüfungsvorgaben (62 Prozent) und inhaltlich gut erfüllbare Vorgaben (56 Prozent). Aber noch zu wenige Studierende erleben zeitlich gut erfüllbare Vorgaben (45 Prozent) sowie gute Kurswahlmöglichkeiten (40 Prozent). Das fachliche Anforderungsniveau erscheint der Hälfte der Studierenden als angemessen. Dagegen empfinden vergleichsweise viele Studierende nach wie vor die aus der Stoffmenge (56 Prozent) sowie die aus der Erbringung der Leistungsnachweise (45 Prozent) resultierenden Anforderungen als überzogen. Zeitlich weitgehend stabil fallen die positiven Bewertungen für die Vorbereitung der Lehrenden auf die Lehrveranstaltungen (73 Prozent), ihr Engagement in der Lehre (70 Prozent), ihre Effizienz bei der Vermittlung des Lehrstoffs (71 Prozent) sowie seiner Präsentation (62 Prozent) aus. Mit etwa neun Zehnteln erwarten nahezu alle Studierenden starke Praxisbezüge in den Lehrveranstaltungen. Allerdings sehen die Studierenden nur an den Fachhochschulen diese Erwartungen mehrheitlich als zufriedenstellend realisiert an (70 Prozent). An den Universitäten sind es mit 44 Prozent weit weniger. Forschungsbezüge sind für dagegen für insgesamt weniger Studierende wichtig (65 Prozent an Universitäten, 57 Prozent an Fachhochschulen) und werden auch nur von Minderheiten der Studierenden als positiv erfahren (Universitäten: 38 Prozent, Fachhochschulen: 28 Prozent). Während bei den im Zentrum der erwarteten Studienerträge stehenden Fachkenntnissen die überwiegende Mehrheit (71 Prozent) im Verlauf des Studiums größere Zugewinne erfahren hat, sehen sich bei den praktischen Fähigkeiten nur knapp zwei Fünftel (38 Prozent) "(sehr) stark" im Studium gefördert. Studierende an Fachhochschulen nehmen sich allerdings teilweise deutlich häufiger als gefördert wahr als ihre Kommilitonen an Universitäten. Studierbarkeit als zentraler Aspekt von Studienqualität wird von den Masterstudierenden sehr differenziert, aber im Zeitablauf weitgehend stabil beurteilt. Mit durchgängig knapp zwei Dritteln positiver Bewertungen schneiden die inhaltliche Erfüllbarkeit der Studienpläne und die Klarheit der Prüfungsvorgaben am besten ab. Dagegen sieht nur etwa die Hälfte der Masterstudierenden die zeitliche Erfüllbarkeit der Studienpläne als typisch positives Merkmal ihres Studiums an. Mit zwei Fünfteln positiver Beurteilungen wird nur die Qualität der Modulwahlmöglichkeiten noch kritischer bewertet. Die kognitiven Anforderungen - fachliches Anforderungsniveau, Verstehen grundlegender Prinzipien, Analyse komplexer Sachverhalte - werden mehrheitlich (zwischen 57 Prozent und 69 Prozent) als "gerade richtig" bewertet. Deutlich kritischer wahrgenommen werden dagegen die mit der Stofffülle einhergehenden Anforderungen ("gerade richtig": 45 Prozent), die Möglichkeiten zur selbständigen Gestaltung des Studiums (51 Prozent) sowie die Anforderungen, die aus dem Erbringen der geforderten Leistungsnachweise entstehen (53 Prozent). Korrespondierend mit dem Ziel einer stärker wissenschaftsorientierten Ausrichtung der Masterstufe, die auch auf eine wissenschaftliche Karriere vorbereiten soll, besteht ein mehrheitlicher und im Zeitverlauf größer werdender Konsens über die Wichtigkeit des Forschungsbezugs im Studium. Bis zu knapp drei Viertel hegen große Erwartungen an das Lehrangebot, die in einigen Bereichen allerdings enttäuscht werden. Wie bei den Bacherlorstudierenden ist der übergroßen Mehrheit von acht bis neun Zehnteln der Masterstudierenden die Herstellung von Praxisbezügen im Studium (sehr) wichtig. In Kontrast hierzu stehen allerdings auch hier die Erfahrungen. So beträgt die Diskrepanz zwischen "großer Wichtigkeit" von kontinuierlichen Praxisbezügen in den Lehrveranstaltungen (91 Prozent) und deren "gelungener Umsetzung" (57 Prozent) mehr als 30 Prozentpunkte. Die herkömmlich größere Praxisnähe der Fachhochschulen gegenüber den Universitäten zeigt sich auch im Masterstudium. Der erwartete Ertrag des Studiums über den Erwerb fachlicher Kenntnisse ist für 96 Prozent der Masterstudierenden - an Universitäten und Fachhochschulen gleichermaßen - "(sehr) wichtig". (HoF/Text übernommen).

Schlagwörter

Bildungsverwaltung, Studium, Hochschulreform, Studiendauer, Studienerfolg, Studienverhalten, Master-Studiengang, Akademischer Grad, Bachelor-Studiengang, Qualitätsentwicklung, Qualitätssicherung, Studentenschaft, Deutschland,

Quelle Hannover: Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung GmbH (DZHW) (2014), XIV, XX, 388 S., URL des Volltextes: http://www.dzhw.eu/pdf/pub_fh/fh-201402.pdf
Reihe Forum Hochschule#Bd.#2014, 2
Beigaben Tabellen
Sprache deutsch
Dokumenttyp Monographie
ISBN 978-3-86426-037-7

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